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Rene Wagner brachte ein für Hütteldorfer Verhältnisse besonderes Kunststück zu Wege, er traf per Kopf.

Foto: APA/ Artinger

Wien - Nach der Verbannung von Vereinsikone Andreas Herzog aus dem Kader hat Rekordmeister Rapid Wien am Samstag die mit Abstand beste Leistung in der Frühjahrssaison geboten. Die Hütteldorfer feierten einen hoch verdienten 3:2-(2:1)-Heimsieg über SV Ried und bleiben nach dem erst dritten Sieg nach der Winterpause Tabellenfünfter, während die Gäste aus Oberösterreich als Achter weiterhin um den Klassenerhalt bangen müssen.

Blitzartige Führung für Rieder

Dabei begann das Match für die Rieder perfekt. Die Rapid-Verteidiger Knez und Markus Hiden verschliefen nämlich den Start der Partie total, und so kam Radovic unmittelbar nach dem Anpfiff zu zwei guten Schussmöglichkeiten, die zunächst von Keeper Payer pariert wurden. Nach der zweiten Abwehr landete der Ball allerdings direkt bei Leihspieler Kauz, der aus vollem Lauf nach bereits 56 Sekunden den Führungstreffer für die Gäste gegen seinen Stammklub besorgte. Den Rekord für das schnellste Tor der heimischen Bundesliga-Geschichte hält seit 14. März 1998 Gerd Wimmer, der damals in Lustenau bereits nach 13 Sekunden auf 1:0 für Rapid gestellt hatte.

"Judas Herzog"

Unmittelbar nach dem 0:1 machten dann die Rapid-Fans ihrem Ärger über ein umstrittenes Herzog-Interview - der ÖFB-Rekordteamspieler hatte gemeint, er wäre besser zur Austria gegangen, weil er dort "das Sechsfache verdient" hätte und auch Meister geworden wäre - Luft. "Wir haben Dich heim geholt und geliebt - Du hast uns verraten!" und "Judas Herzog - Schleich Dich nach Favoriten!" stand auf den beiden riesigen Transparenten der Fans im Westsektor geschrieben.

Kopftor-Premiere

In der sechsten Minute gehörte aber die ganze Aufmerksamkeit der 3.500 Zuschauer im Hanappi-Stadion wieder dem Spielgeschehen, da Rene Wagner nach einer Wallner-Flanke auf 1:1 stellte. Besonders bemerkenswert war dieser Treffer, weil erstmals in dieser Saison ein Grün-Weißer ein Tor per Kopf erzielte. Danach übernahm die stark verbesserte Rapid-Elf, die ohne Herzog befreit aufspielte, klar das Kommando, nur Ried-Schlussmann Oraze verhinderte zunächst mit Paraden (37. Adamski-Kopfball, 38. Wallner-Schuss und 41. Hiden-Schuss) das zweite Gegentor. Doch kurz vor dem Wechsel fiel schließlich das 2:1, als Wallner nach einer Adamski-Flanke ebenfalls mit dem Köpfchen zur Stelle war.

Vorzeitige Entscheidung

Damit hatte der Rekordchampion, der bisher im Frühjahr maximal einen Treffer pro Partie erzielt hatte, endgültig den Bann gebrochen. Mit dem 3:1 durch Ivanschitz (51.), der nach Idelpass von Hofmann Ried-Verteidiger Kührer aussteigen und anschließend Oraze keine Chance ließ, war das Match vorzeitig entschieden. Danach hätte Rapid sogar noch das eine oder andere Tor schießen können, doch der Ried-Torhüter Oraze verhinderte ein Debakel seiner Mannschaft. Im Finish gelang Glasner mit einem perfekten Freistoß noch Ergebniskosmetik für die Rieder (90.). (APA)

  • Rapid Wien - SV Ried 3:2 (2:1)
    Gerhard Hanappi Stadion, 3.500 Zuschauer, Meßner

    Torfolge:
    1:0 ( 1.) Kauz
    1:1 ( 6.) R. Wagner (Kopf)
    2:1 (45.) Wallner (Kopf)
    3:1 (51.) Ivanschitz
    3:2 (90.) Glasner (Freistoß)

    Rapid: Payer - Markus Hiden (88. Feldhofer), Knez, Adamski, Jazic - Prisc, St. Kulovits (70. Sobotzik), Hofmann, Ivanschitz - Wallner, R. Wagner (82. Schießwald)

    Ried: Oraze - Glasner - Nentwich, Sidibe - Kührer (75. Stockinger), Ortlechner, Drechsel (75. Laimer), Grassler (52. Darazs), Kauz - Akagündüz, Radovic

    Gelbe Karten: Keine bzw. Grassler, Kauz, Sidibe, Darazs