Koronadal/Philippinen - Nach dem schweren Bombenanschlag auf der Insel Mindanao mit mindestens dreizehn Toten hat die philippinische Regierung die Islamische Befreiungsfront Moro (MILF) für die Bluttat verantwortlich gemacht. Die Ausführung des Anschlags lasse keine anderen Schlüsse zu, sagte Innenminister Jose Lina am Sonntag bei einer Besichtigung des Tatorts in Koronadal im Süden des pazifischen Inselstaats. Ein MILF-Sprecher wies den Vorwurf jedoch umgehend zurück.

Bekenntnis von Abu Sayyaf

Bürgermeister Fernando Miguel teilte mit, dass sich ein Anrufer im Namen der Gruppe Abu Sayyaf zu der Tat bekannt und mit weiteren Anschlägen gedroht habe. Auf Mindanao und anderen Inseln im islamisch geprägten Süden der Philippinen kämpfen die MILF und andere Organisationen seit mehr als drei Jahrzehnten für die Selbstbestimmung. Im März und April kamen bei zwei Anschlägen auf Mindanao 38 Menschen ums Leben.

Bei der Explosion der Bombe auf einen Markt in Koronadal wurden 41 Menschen verletzt. Zunächst hatten die Behörden von 13 Toten gesprochen, doch wurde diese Zahl später korrigiert. Ersten Ermittlungen zufolge wurde der Sprengsatz aus einer Mörsergranate gebaut. "Das waren Terroristen", sagte Polizeichef Danilo Posadas.

Offenbar gehöre der Attentäter zu den Opfern. Nach Berichten von Augenzeugen hatte ein Mann eine Tasche mit dem Sprengsatz auf dem Gehweg abgestellt. Die Bombe sei explodiert, als der Verdächtige noch in unmittelbarer Nähe gewesen sei. Nur zwei Stunden später wurde auf dem Markt ein weiterer Sprengsatz mit Zeitzünder gefunden und von einem Sonderkommando der Polizei entschärft. (APA/AP)