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Soldaten der GAM.

Foto: REUTERS/Supri

Jakarta - Rund fünfzig internationale Beobachter in Aceh haben am Montag offenbar aus Furcht um die eigene Sicherheit die indonesische Unruheprovinz verlassen. Die Abreise an Bord eines Regierungsflugzeugs erfolgte wenige Stunden vor Ablauf eines Regierungsultimatums an die Separatisten in dem rohstoffreichen ehemaligen Sultanat im Norden Sumatras. Für den Fall, dass die Rebellen der Bewegung "Freies Aceh" (GAM) ihre Waffen nicht abgeben, hat die Führung in Jakarta eine Militäroffensive angekündigt. Unterdessen verhandelten Mitarbeiter des Genfer Henri-Dunant-Zentrums weiter mit Regierungsvertretern und Rebellenführern, um ein vor fünf Monaten in der Schweiz geschlossenes Friedensabkommen noch zu retten.

"Wir versuchen, die Hoffnung nicht aufzugeben", sagte David Gorman, einer der Unterhändler aus Genf. Die 50 Beobachter aus Thailand, Norwegen und den Philippinen seien zunächst nach Medan in Nordsumatra gereist, würden bei positiven Verhandlungsergebnissen aber zurückkehren. Nach Augenzeugenberichten war die Lage in Banda Aceh, der Hauptstadt von Aceh, am Montag angespannt. Die Straßen seien wie ausgestorben, nachdem die Einwohner sich am Sonntag mit Lebensmitteln eingedeckt hätten. Schulen und Regierungsgebäude blieben geschlossen.

In den Verhandlungen ging es um die Umsetzung der im Friedensabkommen vereinbarten Entmilitarisierung. Die Rebellen wollen die Autonomieregelung akzeptieren, ihre Waffen aber nicht niederlegen, bevor sich die Regierungstruppen in Verteidigungsstellungen zurückgezogen haben. In dem 26 Jahre langen Bürgerkrieg im Norden Sumatras sind fast 12.000 Menschen getötet worden. (APA/AP/AFP)