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Proteste gegen Mubarak in Südafrika.

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Mit schwerem Gerät wird ein ausgebrannter Polizeiwagen geborgen

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Die Armee versucht, Auseinandersetzungen zwischen Mubarak-Gegner und Regierungsanhänger
 zu verhindern

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Auch in der Nacht auf Samstag blieben viele Demonstranten trotz Ausgangssperre auf dem Tahrir-Platz.

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Die Tausenden auf dem Tahrir-Platz fordern weiterhin den sofortigen Rücktritt Mubaraks.

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Morgendliches Zeitungslesen.

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Kairo - Der TV-Sender Al-Arabija hat seinen Bericht zurückgezogen, wonach Ägyptens Präsident Hosni Mubarak als Chef der National-Demokratischen Partei zurücktritt. Details dazu wurden am Samstag zunächst nicht bekannt. Kurz zuvor hatte der Sender berichtet, auch Hosni Mubaraks Sohn Gamal Mubarak habe sein Amt im Vorstand abgegeben und sich damit einem Rückzug der gesamten Führungsriege angeschlossen. Als neuer Generalsekretär der Partei sei Hossam Badrawi ernannt worden, der als Vertreter des liberalen Flügels gelte. Gamal Mubarak wurde bisher als Nachfolger seines 82-jährigen Vaters gehandelt. Vizepräsident Omar Suleiman hatte bereits am Donnerstag erklärt, weder der ägyptische Präsident noch sein ältester Sohn Gamal würden bei den Präsidentschaftswahlen im September antreten.

Barrikaden werden entfernt

Die ägyptische Armee hat am Samstag die Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo dazu aufgefordert, das Gelände zu räumen. General Hassan al-Rawini, Chef des Zentralkommandos für Kairo, ging am späten Nachmittag zu den Demonstranten auf dem Platz und forderte sie auf, nach Hause zu gehen, wie arabische Fernsehsender berichteten. Die Demonstranten gingen jedoch nicht darauf ein. Rawini verließ daraufhin wieder den Platz.

Augenzeugen berichteten am Samstagnachmittag, dass Offiziere mit Demonstranten auf dem Platz über die Räumung der aus Bauzäunen und ausgebrannten Fahrzeugen errichteten Hindernisse verhandelten. Bereits in den frühen Morgenstunden hatte das Militär eine Barrikadenreihe im Norden des Platzes um hundert Meter nach innen verlegt.

Mit den Barrikaden schützen sich die Demonstranten gegen Überfälle von bewaffneten Trupps der Regierungspartei NDP. Am Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag waren 13 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden, als Anhänger von Präsident Hosni Mubarak den Tahrir-Platz mit Stöcken, Messern und Schusswaffen angriffen.

Die Proteste gegen Präsident Mubarak auch in der Nacht auf Samstag weitergegangen. Tausende harrten nach dem elften Protesttag in Kairo auf dem zentralen Tahrir-Platz aus. Auch in Alexandria missachteten die Demonstranten erneut die Ausgangssperre. Die Demonstranten kündigten an, ihren Protest nicht eher zu beenden, bevor Mubarak aus dem Amt gejagt sei. Die Ausgangssperre würde verkürzt: Sie gilt nun von 19 Uhr Abends bis sechs Uhr Früh.

Demonstranten versuchen Abzug der Armee zu verhindern

Aus Angst vor neuer Gewalt haben Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo mit Sitzblockaden versucht, den Abzug von Panzern der ägyptischen Armee zu verhindern. Die Menschen setzten und legten sich am Samstagvormittag um die Panzer herum auf den Boden, sobald die Soldaten die Motoren anwarfen. Rund 200 Demonstranten forderten die Soldaten auf, den Platz - zentraler Ort der Proteste gegen Staatschef Hosni Mubarak - nicht zu verlassen. Während der Aufräumarbeiten auf dem Platz versuchten Dutzende Demonstranten zudem die Soldaten dazu zu bewegen, ausgebrannte Fahrzeuge, die als Barrikaden gegen Angriffe von Mubarak-Anhängern gedient hatten, nicht wegzuräumen.

Mubarak trifft Minister

Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hat am Samstag im Präsidentenpalast im Kairoer Stadtteil Heliopolis eine Sitzung abgehalten, an der mehrere Minister der neuen Regierung teilnahmen. Das meldeten die Staatsmedien. An den Beratungen waren den Angaben zufolge neben Regierungschef Ahmed Shafik mehrere Minister aus den Ressorts Wirtschaft, Handel, Industrie und Finanzen beteiligt sowie der Präsident der Zentralbank, Farouk al-Okda.

Mit der Sitzung sollte nach Ansicht von Beobachtern auch gezeigt werden, dass Mubarak nicht nur nominell sondern auch praktisch noch der Mann an der Spitze des Staates ist.

In der Nacht: Schüsse in die Luft

Auf dem Tahrir-Platz habe offensichtlich das Militär in der Nacht auf Samstag in die Luft geschossen, meldete der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera Samstagfrüh. CNN berichtete von Warnschüssen um die Gegner und Anhänger des Präsidenten auseinanderzuhalten.

Verletzter Journalist gestorben

Wie Al-Jazeera unter Berufung auf Berichte der ägyptischen Tageszeitung "Al Ahram" meldete, erlag am Freitag ein Journalist seinen vor wenigen Tagen erlittenen Verletzungen. Es handle sich um den ersten bei den Unruhen in Ägypten getöteten Journalisten. Das Gesundheitsministerium sprach von bisher insgesamt elf Toten und 5.000 Verletzten seit dem Beginn der Unruhen.

Anschlag auf ägyptisch-israelische Gaspipeline

Im Norden der Sinai-Halbinsel hat es laut einem Bericht des staatlichen TV-Senders einen Anschlag auf eine Gaspipeline gegen. Mehr darüber lesen Sie hier. (red/APA, derStandard.at,5.2.2011)