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In der Nähe der Stadt Roleystone wird versucht, das sich schnell ausbreitende Feuer mit Harken und Gummibaumästen zu bekämpfen. 35 Häuser wurden in Roleystone zerstört.

Foto: EPA/LLOYD JONES

Erst verheerende Überschwemmungen in Queensland, dann Zyklon "Yasi" an der Nordostküste, nun Buschbrände in Australiens Westen: Wie die Feuerwehr am Montag mitteilte, brannten bei Perth an der Westküste des Kontinents mindestens 41 Häuser vollständig ab, 19 weitere wurden teilweise zerstört. Starke Hitze und durch den Wirbelsturm Yasi verstärkte Winde hatten am Wochenende in der Westküstenstadt zwei Feuer angefacht. Löschflugzeuge konnten wegen des Sturmes nicht abheben.

Feuerwehrchef Craig Hynes sagte, es könnten noch weitere Häuser den Flammen zum Opfer fallen, da die Brände noch nicht unter Kontrolle waren. Schwere Verletzungen habe es bisher nicht gegeben. Beide Feuer loderten in den stark begrünten Vororten von Perth, wo die Löscharbeiten aufgrund des unwegsamen Geländes nur aus der Luft erfolgen könnten, sagte Hynes. Solange die Flammen nicht unter Kontrolle seien, dürften die Bewohner nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Erinnerungen an 2009

Extreme Trockenheit und heftige Winde hätten die Flammen angefacht, hieß es. Die Feuerwehr versuche, ein Übergreifen des Feuers auf Bauernhöfe und andere Häuser sowie Weinberge im Swan Valley zu verhindern. Das Feuer bei Perth fällt mit dem zweiten Jahrestag verheerender Waldbrände nördlich von Melbourne zusammen. Damals wüteten die Flammen auf einer Fläche von 450.000 Hektar. 173 Menschen kamen seinerzeit ums Leben, 2.000 Häuser wurden zerstört.

Zyklon "Yasi" wütet im Landesinneren

Unabhängig davon sorgten die Nachwehen von Monsterzyklon "Yasi" auch am Wochenende für Chaos. In Südaustralien entwurzelte der Sturm Bäume und verursachte Überschwemmungen, wie der Premier des Bundesstaats Victoria, Ted Baillieu, berichtete. "Yasi", der als Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 an der australischen Nordküste bei Cairns eingefallen war, hat sich mittlerweile zu einem schweren Gewittersturm abgeschwächt. In Victorias Hauptstadt Melbourne, rund 3.000 Kilometer vom ursprünglichen Zentrum der Verwüstung entfernt, gingen mehr als 5.000 Hilferufe von Menschen ein, die von den Regenfluten in Autos oder Häusern eingeschlossen wurden.

Der Ort Mildura 540 Kilometer nördlich von Melbourne meldete einen Rekord von 142 Litern Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden. In der Wüstenstadt Alice Springs, wo es fast nie regnet, gab es Warnungen vor Sturzfluten. Derweil erlebt Sydney eine einzigartige Hitzewelle. Seit sechs Tagen ist die Temperatur nicht unter 30 Grad Celsius gefallen - das hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858 nicht gegeben, wie der Wetterdienst berichtete. (APA/AFP/dpa)