Langsam verändert sich die Arbeitswelt ... weltweit sind Frauen aber immer noch stark von Diskriminierung betroffen.
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Genf - Zwar sind Fälle von Diskriminierung am Arbeitsplatz weltweit auf dem Rückzug, doch müssen Frauen und Angehörige ethnischer Minderheiten nach einem UNO-Bericht noch immer mit Vorurteilen kämpfen. Die meisten Regierungen hätten jedoch erkannt, dass Diskriminierung - insbesondere auf Grund von Rasse und Geschlecht - ein Hindernis für die Beschäftigung darstelle, heißt es in dem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Praktisch überall werde diese Diskriminierung verurteilt, sagte ILO-Leiter Juan Somavia. Auch seien vielerorts schon Schritte eingeleitet worden, um die Diskriminierung zu beenden. Dennoch sei es bis zur Gleichberechtigung noch ein weiter Weg.

Verwendete Daten

Die Hauptautorin der 136 Seiten umfassenden Studie mit dem Titel "Zeit für Gleichberechtigung bei der Arbeit", Manuela Tomei, erklärte vor JournalistInnen, Diskriminierung könne nicht direkt gemessen werden. Die Studie stützt sich daher auf Hinweise wie unterschiedlichem Verdienst in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Die AutorInnen zogen ferner Daten von Regierungen, der Weltbank, Universitäten und Antidiskriminierungsorganisationen heran.

Frauen, die gegenwärtig weltweit 67 Prozent des Arbeitskräftepotenzials darstellen, seien die bei weitem größte Gruppe, die benachteiligt werde. "Egal, auf welchem Gebiet, wie groß die Firma oder in welcher Gegend der Erde, Frauen verdienen weniger als Männer", heißt es in dem Bericht. Denn sie arbeiteten häufiger in den am schlechtesten bezahlten und unsichersten Jobs. In Entwicklungsländern würden ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten durch Hindernisse bei der Ausbildung, beim Landbesitz und bei Krediten blockiert.

Steigendes Alter

Auch ältere ArbeitnehmerInnen würden benachteiligt, etwa durch eine Altersbeschränkung bei Einstellungen oder indem Druck auf sie ausgeübt werde, Jüngeren Platz zu machen. Die sich verändernde Altersstruktur der Weltbevölkerung mache es umso wichtiger, gegen diese Art der Diskriminierung vorzugehen, sagte Tomei. Bis 2050 werden 33 Prozent der Bevölkerung in Industriestaaten und 19 Prozent in Entwicklungsländern 60 Jahre und älter sein, die meisten davon Frauen. (APA/AP)