Preßburg - Die slowakischen Tageszeitungen widmen der EU-Beitrittsvolksabstimmung in Litauen große Aufmerksamkeit. Die rechtsliberale Tageszeitung "Sme" schreibt in ihrem Kommentar mit dem Titel "Nach Litauen sind wir an der Reihe", dass man in Litauen das gleiche Paradoxon erkennen könne wie in allen post-kommunistischen Ländern: "Große Zustimmung zur EU in den Meinungsumfragen und niedrige Beteiligung an der Volksabstimmung".
Laut Sme ist die Regierung in Vilnius an die Grenze des Möglichen gegangen, um die Wähler zu den Wahlurnen zu locken. Sme zufolge könnte man das Verhalten der Wähler durch Politikverdrossenheit erklären und damit, dass die Wähler von den politischen Eliten enttäuscht seien. Man müsse aber zugeben, dass ein Teil der Wähler in den post-kommunistischen Ländern einfach nicht in der besten Situation sei.
Die Tageszeitung "Pravda" informiert ausführlich über den Verlauf der Volksabstimmung unter dem Titel "Die Volksabstimmung in Litauen war ein Drama". Laut Pravda hätte die Forderung der EU, das Atomkraftwerk Ignalina zu schließen, die Bürger unschlüssig gemacht. (APA)