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Foto: Reuters/McErlane

London - Mehr als zwei Dutzend Wirtschaftsbosse haben den britischen Premierminister Tony Blair davor gewarnt, den Beitritt des Landes zum Euro unnötig hinauszuschieben. Wenn seitens der britischen Regierung ein Beitritt vor den nächsten Wahlen ausgeschlossen werde, wirke sich dies sehr negativ auf das Wirtschaftsklima aus, hieß es nach Medienberichten vom Montag in dem Brief, den 25 Wirtschaftsführer unterzeichnet haben. Zu ihnen gehört Vodafone-Chef Chris Gent sowie BP-Vorstand Peter Sutherland.

Die Bedingungen für die Übernahme der gemeinsamen europäischen Währung seien jetzt gegeben, ein Fernbleiben von der Eurozone werde beträchtlichen Schaden anrichten, hieß es weiter. Die britische Geschäftswelt sei bisher davon ausgegangen, dass das Vereinigte Königreich ein Beitrittskandidat sei. "Wenn dies nicht mehr länger der Fall sein sollte, muss sich die Regierung darüber im Klaren sein, dass dies ein bedeutenden Wechsel des Wirtschaftsklimas in diesem Land bedeuten würde", hieß es in dem Brief.

Grenzüberschreitender Handel

In den Ländern der Eurozone habe der grenzüberschreitende Handel stetig zugenommen. Großbritannien sehe sich in diesem Wirtschaftsgebiet einer Stagnation gegenüber, hieß es nach den Angaben in dem Brief weiter.

Hintergrund für den Appell sind die derzeitigen Diskussionen in der britischen Regierung darüber. Die Positionen bei diesem Thema sind gespalten. Im Juni will Schatzkanzler Gordon Brown eine offizielle Bewertung darüber abgeben, ob die Bedingungen für die Übernahme des Euro gegeben sind oder nicht. Nach durchgängigen Medienberichten der vergangenen Wochen kommt er in seinem Bericht zu dem Schluss, dass ein Beitritt Großbritanniens während der laufenden Legislaturperiode nicht in Frage komme. Tony Blair will sich aber offenbar bisher noch alle Möglichkeiten offen halten.(APA/dpa)