Bild nicht mehr verfügbar.

Anhänger von Ayatollah Mohammed Baker el Hakim feiern seine Rückkehr aus dem iranischen Exil.

Foto: EPA/Marcel Mettelsiefen

Najaf - Der Führer der Schiitenbewegung "Oberster Rat für die Islamische Revolution im Irak" (SCIRI), Ayatollah Mohammed Bakr el Hakim, hat sich für ein demokratisches Regierungssystem ausgesprochen. "Weder eine islamische Regierung noch eine säkuläre Administration wird im Irak funktionieren, sondern nur ein demokratischer Staat, der den Islam als Religion der Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert", sagte Ayatollah Hakim am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Najaf. Noch am Samstag hatte er sich in Basra für ein "modernes islamisches Regime" eingesetzt.

Hakim war am Wochenende nach 23 Jahren Exil im Nachbarland Iran heimgekehrt. Er erklärte am Dienstag, die Schiiten wünschten sich Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit. Eine gewählte Regierung müsse alle ethnischen und religiösen Gruppen vertreten. Frauen sollten in der neuen Regierung an zentraler Stelle mitarbeiten. "Frauen machen die Hälfte der irakischen Bevölkerung aus", sagte er. "Sie sollten bei Wahlen und beim Wiederaufbau eine wichtige Rolle spielen." Der Ayatollah war ein kompromissloser Gegner des Baath-Regimes, vor dem er 1980 in den Iran floh.

Der Ayatollah hatte seine angekündigte Rückkehr mehrfach verschoben. Erst am vergangenen Mittwoch hatte er dementiert, dass er die Führung des SCIRI seinem Bruder Abdelaziz el Hakim überlassen werde. Zuvor hatte es Berichte gegeben, der US-Administrator Jay Garner habe den Führungswechsel beim SCIRI zur Bedingung für die Beteiligung der Organisation an einer Übergangsregierung gemacht.(APA/AP)