Innsbruck - Die bei Bauarbeiten bei Pfons im Tiroler Wipptal südlich von Innsbruck entdeckten Knochen sind offenbar älter als zunächst vermutet. Sie könnten von bayerischen Soldaten stammen, die 1703 beim sogenannten "Bayerischen Rummel" in Tirol gekämpft hatten, erklärte der mit der Untersuchung beauftragte Archäologe Alexander Zanesco am Sonntag. Zunächst war spekuliert worden, dass die Gebeine von Freiheitskämpfern rund um Andreas Hofer stammen könnten.

"Der Bestattungsplatz am Flussufer und nicht am Friedhof ist ungewöhnlich", sagte Zanesco: "Auch die Art der Beilegung ist nicht regulär, denn die Toten liegen in verkehrter Richtung. Es ist kein Massengrab sondern es sind Grabgruben mit bis zu drei Toten."

Es gebe Hinweise darauf, dass bayerische Soldaten im Anschluss an die Kämpfe im Jahr 1703 bestattet wurden. Auch in der Lokalchronik des Nachbarortes Matrei werde über Kämpfe in der unmittelbaren Umgebung des Fundes bedrichtet.

Mögliche weitere Ausgrabungen

Die Archäologen wollen jetzt zunächst jene Gräber bergen, die von den Bauarbeiten betroffen sind und damit vor einer Zerstörung schützen. Ob die Grabungen ausgedehnt werden sollen, darüber müsse erst entschieden werden.

Die Gemeinde Pfons will die sterblichen Überreste würdevoll beisetzen lassen. Bürgermeister Argen Woertz kündigte die Errichtung einer Gedenktafel an, die an den Fund erinnern soll. (red/APA)