Tirana - Nach dem Tod von vier Demonstranten bei Protesten gegen die albanische Regierung in der Hauptstadt Tirana im Jänner sind am Samstag nach Polizeiangaben vier Nationalgardisten festgenommen worden. Bereits Anfang der Woche waren zwei Mitglieder der Republikanischen Garde wegen des Verdachts in Gewahrsam genommen worden, die tödlichen Schüsse auf die Demonstranten abgegeben zu haben. Einer der Männer, der Kommandant der Spezialeinheit der Garde, ist aufgrund eines Gerichtsbeschlusses mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen wegen Mordes gegen ihn gehen allerdings weiter. Hilfe erhalten die albanischen Behörden dabei aus den USA. Ein Staatsanwalt und zwei FBI-Mitarbeiter unterstützen die Untersuchungen.

Bei den Protesten am 21. Jänner waren 150 Menschen verletzt worden, darunter Polizisten und Nationalgardisten. Die Demonstranten hatten den Rücktritt der konservativen Regierung von Ministerpräsident Sali Berisha gefordert. Die sozialistische Opposition wirft Berisha Korruption und Wahlbetrug vor und fordert Neuwahlen. Berisha hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und bezichtigte die Opposition, einen Staatsstreich vorzubereiten. (APA/sda)