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Budapest, 11. Februar: die "Ungarische Garde" marschiert

Foto: Reuters/Bernadett Szabo

Eigentlich wollten sich am Samstag Neonazis aus ganz Europa auf dem Budapester Heldenplatz treffen, um dort an den „Tag der Ehre" zu begehen. Jedes Jahr kommen am 12. Februar Rechtsradikale nach Ungarn, um der deutschen und ungarischen Soldaten zu gedenken, die vor 66 Jahren versuchten, die Belagerung der Roten Armee zu durchbrechen.

Die Gedenkveranstaltung, für die ungarische Rechtsextremisten europaweit geworben hatten, wurde allerdings von der Polizei untersagt. Darauf trafen sich etwa hundert Neonazis auf einer Waldwiese außerhalb der Stadt, wo sie nach einer Ausweiskontrolle von den Behörden unbehelligt in Tarnanzügen aufmarschieren konnten.

Warnung vor Journalisten

Auf der Webseite der Organisatoren, die auch mit der österreichischen Neonazi-Szene vernetzt sind, wurde gewarnt, gegenüber Vertretern der Medien "keinerlei Äußerungen zu tätigen". Außerdem werden potenzielle Teilnehmer darüber informiert, dass in Ungarn das Tragen von Hakenkreuzen und dem Pfeilkreuzsymbol verboten ist, weshalb die Veranstalter ersuchen, solche Abzeichen zumindest nicht öffentlich zu zeigen.

Als Gastredner waren Gesinnungsgenossen der deutschen NPD und des „ Freien Netzes Süd" sowie der bulgarischen BNZP eingeladen. Am Abend gab es dann ein Konzert mit Bands aus Ungarn und Deutschland.

In Budapest marschierten am Freitagabend Mitglieder der verbotenen "Ungarischen Garde" auf und legten einen Kranz am Kriegerdenkmal im 2. Bezirk nieder. Auch in mehreren anderen ungarischen Städten organisierte Jobbik, der politische Arm der verbotenen Garde, Kundgebungen. (red)