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Vergangenheit: "Heute"-Führungsteam mit Wolfgang Jansky, Herausgeberin Eva Dichand und Chefredakteur Richard Schmitt.

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Neuer "Heute"-Chefredakteur: Wolgang Ainetter.

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Die Gratistageszeitung "Heute" trennt sich nach sechs Jahren von Chefredakteur Richard Schmitt. Herausgeberin Eva Dichand nennt "interne Gründe", kolportiert wird schwierige Chemie. Sein Nachfolger wird der 39-jährige Wolfgang Ainetter. Ainetter war von 1996 bis 2005 bei "News" tätig. 2005 wechselte er zur deutschen Tageszeitung "Bild", wo er bis Feburar 2011 das Ressort Nachrichten leitete.

Dichand lieferte in der "Wiener Zeitung" eine Begründung für den Abgang Schmitts nach und monierte Probleme mit dessen Führungsqualitäten. Inhaltlich habe Schmitt die Zeitung sehr gut geführt. "Es tut mir leid", so Dichand.

Schwerpunkt Online, iPad, iPhone

Ab Anfang März 2011 wird Ainetter gemeinsam mit den stellvertretenden Chefredakteuren Peter Lattinger und Thomas Staisch "Heute" als Chefredakteur leiten. Er soll sein Know-How auch im Onlinebereich und bei iPad- und iPhone-Applikationen einbringen, dort soll "ein Schwerpunkt des Verlages in der Zukunft liegen." Herausgeberin Eva Dichand: "Wir freuen uns auf einen neuen Schwung und weitere Reichweitenzuwächse in den kommenden Jahren." 

Ainetter-Interview mit Josef F.

Ainetter war einer breiteren österreichischen Öffentlichkeit zuletzt mit einem von ihm im November des Vorjahres veröffentlichten Interviews mit Josef F. bekannt geworden, das in der Justiz für Verärgerung sorgte und ihm eine Anzeige bescherte. Der Reporter wurde dabei offenbar von einem Anwalt des verurteilten Inzesttäters als Mitarbeiter ausgegeben und dürfte so in die Verhörzone des Gefängnisses gelangt sein. Er wurde wegen unerlaubter Kontaktaufnahme mit einem Häftling angezeigt.

Schmitt wurde gerade von den Usern von extradienst.at unter drei Vorschlägen der Redaktion des Fachmagazins zum Chefredakteur des Jahres gewählt. 

Schau in die "Krone"

Schmitt leitete schon den "Heute"-Vorläufer "U-Express" und ist eine Leihgabe der "Krone", in deren Wien-Chronik Schmitt früher arbeitete. Er soll eine Art Rückkehrrecht zur "Krone" haben. Stellt sich nur die Frage, wie realistisch und nachhaltig ein solches Recht bei einer "Krone" ist, die der Mann von "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand führt - Christoph Dichand. (red/APA)