Garmisch-Partenkirchen - Lindsey Vonn kehrt den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen zumindest sportlich den Rücken. Die 26-Jährige hatte sich beeinträchtigt von den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung durch die erste Woche der Welttitelkämpfe geplagt, kämpfte sich zu Silber in der Abfahrt und beendete am Montagabend mit ihrem erklärten Verzicht alle Spekulationen über ihr Antreten im Teambewerb, Riesentorlauf und Slalom.

Die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup wird sich nun auf die hundertprozentige Genesung konzentrieren und möchte am Ende des Monats wieder "gesund und frisch" an den Weltcuprennen in Aare teilnehmen, in Schweden stehen Abfahrt, Super-G und Super-Kombination auf dem Programm. "Mein Plan ist, eine Auszeit zu nehmen und zu versuchen, wieder hundertprozentig gesund zu werden", teilte Vonn via Facebook mit. "Wie immer schätze ich eure Unterstützung. xo LV", beendete sie ihre Nachricht.

Nochmals erläuterte Vonn, dass sie nach einer harten Woche von ihrem Abfahrtsergebnis begeistert gewesen sei. Sie gratulierte der Österreicherin Elisabeth Görgl zur Goldmedaille ("Sie ist wie eine Weltmeisterin gefahren und verdient die Goldene") und der Deutschen Maria Riesch zu Bronze. Schon nach ihrem nun letzten Rennen am Sonntag hatte Vonn Bedenken über ihre weitere WM-Teilnahme geäußert.

Als Titelverteidigerin in Abfahrt und Super-G war Vonn nach Bayern gekommen, neben Abfahrts-Silber schaute Platz sieben im Super-G heraus, zum Slalom der Super-Kombination war sie nach der Abfahrt nicht mehr angetreten. Im Gesamtweltcup liegt Vonn vor dem Saison-Auskehr 156 Punkte hinter Riesch, die Spezial-Wertungen in Abfahrt, Super-G und Super-Kombination führt sie an.

Am 2. Februar war Vonn beim Training in Hinterreit schwer gestürzt und hatte sich den Kopf hart angeschlagen. Ihre Verletzung, ihre Trainingsfahrt in Skitouristenkleidung, ihr Antreten zu Trainings und Rennen und das gleichzeitige Fernbleiben von Startnummernauslosungen sowie ihre Kritik an der Pistenpräparierung hatten für zahlreiche auch negative Schlagzeilen gesorgt und die Athletin "enttäuscht", wie sie erklärt hatte. Ihre Liebe zu Garmisch-Partenkirchen wurde damit aber nicht zerstört. (APA)