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Im "Ökomasterplan II Fließgewässer" sind ökologische Auswirkungen der Kraftwerke auf Österreichs Fließgewässer untersucht worden. Im Bild das Kraftwerk Greifenstein.

Foto: APA/Ernst Weiss

Nur noch knapp 33 Prozent aller Gewässerstrecken sind ökologisch gesund. Das geht aus einer neuen Studie des WWF in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien hervor, wie der WWF am Dienstag mitteilte. Im "Ökomasterplan II Fließgewässer" sind ökologische Auswirkungen der Kraftwerke auf Österreichs Fließgewässer untersucht worden.

Rund 4.000 Kraftwerke und mehr als 50.000 Flussverbauungen gebe es in Österreich, über 70 Prozent der Flüsse und Bäche seien verbaut oder gestaut. Laut Christoph Walder, Wasserkraftexperte des WWF, "müssen die wenigen verbliebenen natürlichen und naturnahen Flussstrecken unter Schutz gestellt und als Tabubereich für weitere Kraftwerkspläne ausgewiesen werden". Der WWF sieht die Flüsse als Lebensraum für Fauna und Flora, als Erholungsgebiet der Menschen sowie für den natürlichen Hochwasserschutz bedroht. Walder kritisierte zwei geplante Kraftwerksprojekte in ausgewiesenen Schutzgebieten - das Innkraftwerk Telfs in Tirol und Kraftwerkspläne an der Unteren Ybbs in Niederösterreich: "Solche Projekte könnten nur mit Ausnahmebewilligungen durchgeboxt werden."

Für die Studie sind 2.880 heimische Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet von mehr als zehn Quadratkilometern herangezogen worden. Die Website oekomasterplan.at enthält eine Karte, die bestehende und geplante Kraftwerksanlagen in Österreich zeigt. Die Seite soll Bürger über die "Schutzwürdigkeit der österreichischen Gewässer" informieren und Politik, Behörden, Umweltverbänden oder Kraftwerkserrichtern ein "Planungsinstrument" zur Verfügung stellen. (APA)