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Der gute Geschmack ist vielen eher wurst - die Gesundheit hingegen weniger.

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Wien - Der Markt für Bio-Milchprodukte boomt, während er bei Biofleisch stagniert. Hauptgrund für den Kauf eines Bioproduktes ist der Wunsch nach gesunder Ernährung. Hingegen sind Herkunft, Gentechnikfreiheit, Dienst an den Kindern oder der die Unterstützung der Landwirtschaft nur sehr schwache Verkaufsargumente. Überraschend: Laut der Motivanalyse der Agrarmarkt Austria (AMA) sind zwar für jeden Dritten Gesundheitsargumente schlagend, aber nur einer von 100 Befragten nannte den höheren Nährstoffgehalt als Grund, tiefer in die Tasche zu greifen. Und nur jeder vierte Befragte kauft Bioprodukte, weil sie besser schmecken.

Sechs von zehn Österreichern halten höhere Preise für Biowaren gerechtfertigt, wobei die Akzeptanz mit dem Bildungsgrad steigt. Während es bei den Pflichtschulabsolventen gerade mal 43 Prozent sind, greifen 66 Prozent der Akademiker problemlos tiefer ins Geldbörsel.

Insgesamt konnte das Segment Bio-Frischwaren (exkl. Brot) im Vorjahr um 21,5 Prozent auf 116.280 Tonnen zulegen. "Solche Wachstumsraten liegen weit außerhalb der Norm vergangener Jahre", teilte die AMA am Dienstag in einer Aussendung mit. Dass der Biomarkt in Österreich nach wie vor wächst wird auf das steigende Angebot zurück geführt. "Das hängt im Wesentlichen auch damit zusammen, dass ein Diskonter ein großes Frischesegment auf Bio umgestellt hat. 2010 wurden im österreichischen Lebensmittelhandel mehr als 116.000 Tonnen Bio-Frischeprodukte im Wert von über 306 Mio. Euro verkauft. Mit einem Plus von 18,7 Prozent konnte auch der Wert gut mithalten, bedeutet aber doch einen leichten Preisrückgang pro Kilo", so die Markteinschätzung.(APA)