Wien - In den nächsten Tagen schickt die Medienbehörde ihren Fahrplan für den nächsten TV-Standard aus. Noch heuer dürfte sie zwei neue technische Plattformen für DVBT-2 ausschreiben, die über Antenne HDTV oder je ein Dutzend herkömmliche TV-Programme übertragen. Zum Empfang braucht es neue Decoder.

"Wir zwingen niemand, ein neues Gerät zu kaufen", betont Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der Rundfunkregulierung RTR. Der bisherige Standard DVBT und DVBT-2 sollen mindestens bis 2016 parallel laufen, hieß es.

Allein via Antenne empfangen noch sieben Prozent der österreichischen Haushalte, fünf davon digital; der Rest spätestens seit Umstieg auf digitales Antennen-TV über Sat und Kabel. Antennen-TV dient auch mobilem Empfang und Zweitgeräten. Elf Prozent empfangen laut GfK zumindest auch DVBT; 190.000 haben einen Decoder, aber nicht in Betrieb.

Grinschgl hofft auf Interesse deutscher (Privat-)Programme an DVBT-2 in Österreich, wie die ORF-Sendertochter ORS, die sich um den Betrieb auch der neuen Plattformen bewerben dürfte.

Drei nationale TV-Multiplexe (technische Plattformen) hat die Medienbehörde Kommaustria für DVBT-2. Zwei will sie 2011/12 ausschreiben. Die dritte, wenn das Interesse Auslastung erwarten lässt, sagt Florian Philapitsch, Vizevorsitzender der Kommaustria.

Mit Digitalradio - hier DAB+ - lässt sich die Kommaustria im Einklang mit ORF und vielen Privatsendern Zeit. Fünf Radiomultiplexe mit je 15 Kanälen hätte sie derzeit zu vergeben. Im ersten Halbjahr 2012 können sich Interessenten melden; lasten sie einen Multiplex aus, wird laut Philapitsch einer ausgeschrieben. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 16.2.2011)