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Otto Habsburg: "Wir können kein Europa aufbauen, wo es keine Patrioten gibt"

foto: apa/artinger

Innsbruck - Ein größeres Bekenntnis zum Patriotismus hat der Sohn des letzten österreichischen Kaisers, Otto Habsburg, am Montag von den Österreichern eingefordert. In der künftigen EU-Erweiterung sah der 92-Jährige auch eine Herausforderung für Österreich.

"Wir können kein Europa aufbauen, wo es keine Patrioten gibt", sagte Habsburg bei einer Pressekonferenz in Innsbruck anlässlich der für 14. August geplanten Kulturveranstaltung "Austria Imperial", für die er die Schirmherrschaft übernommen hatte. "Wer keine Wurzeln im eigenen Boden und damit keinen Sinn für Schönheit, Stil, Kultur und politische Orientierung hat, der kann kein guter Europäer sein, weil er Europa nicht verstehen wird". Dabei sei es notwendig, einen "österreichischen Patriotismus" zu entwickeln, und "nicht einen des 19. Jahrhunderts", betonte Habsburg: "Wir müssen unsere Geschichte und Kultur sowie unser ganzes Wesen einbringen".

Österreich soll "große Rolle" spielen

Der EU-Beitritt der zehn neuen Länder sei auch eine "große Chance" für Österreich. Als Beispiel führte Habsburg Kroatien an: "Die Kroaten haben etwa in Großbritannien einen erbitterten Gegner und können daher noch nicht in die EU". Für Österreich würden sich auf Grund dieser "Feindschaften" Verpflichtungen ergeben: "Die österreichische Geschichte ist ohne Kroatien undenkbar". Mit seiner "großen Vergangenheit" sei Österreich berufen, eine "große Rolle" zu spielen, hielt Habsburg fest. Österreich sei schließlich ein wesentlicher Teil der europäischen Struktur. (APA)