Brüssel - Österreich erhält von der EU für das abgelaufene Jahr 2002 rund 148 Mio. Euro zurück. Dies hat der endgültige Rechnungsabschluss ergeben, den die EU-Kommission am Montag vorgelegt hat. Der Finanzierungsbeitrag Österreichs für das laufende Jahr 2003 verringert sich damit von 2,18 auf 2,03 Mrd. Euro. "Die Rückzahlung des hohen Überschusses aus dem EU-Budget ist eine willkommene Nachricht für die Finanzminister", sagte EU-Haushaltskommissarin Michaela Schreyer vor Journalisten in Brüssel.

Insgesamt hat die EU im vergangenen Jahr um 7,4 Mrd. Euro mehr von den Mitgliedsländern eingehoben, als sie dann tatsächlich ausgegeben hat. Der Überschuss fiel damit deutlich geringer aus als in den vorangegangenen beiden Jahren: 2001 waren noch 15 Mrd. Euro, 2000 11,6 Mrd. Euro mehr eingehoben, als ausgegeben worden.

Weniger in Anspruch genommen als geplant wurden vor allem die Strukturfonds, die am Ende des Vorjahres ungenutzte Restmittel von fast 4,85 Mrd. Euro auswiesen. Die Ausgabeprognosen für den Agrarsektor erwiesen sich hingegen laut Kommission als "relativ zuverlässig", der Überschuss betrug hier 1,1 Mrd. Euro. Bei den "internen Politikbereichen" wurden 11,6 Mio. Euro weniger ausgegeben als geplant und wegen Problemen bei der Auszahlung gab es auch im Topf für Heranführungshilfen am Ende des Jahres einen Überschuss von 800 Mio. Euro.

Vom Gesamtüberschuss 2002 erhält Deutschland mit 1,5 Mrd. Euro den größten Teil, gefolgt von Großbritannien mit 1,2 Mrd. Euro und Frankreich mit 1,05 Mrd. Euro Rückzahlung.

Nach den revidierten Beiträgen ist Deutschland auch 2003 wieder größter Beitragszahler in der EU mit einem Anteil von 23,03 Prozent am Gesamtbetrag, den die EU einhebt. Dahinter folgen heuer Frankreich mit 17,39 Prozent, Italien mit 14,25 Prozent und Großbritannien mit 13,8 Prozent. Österreich trägt 2,27 Prozent bei und ist damit der neuntgrößte Beitragszahler der Union. (APA)