Das Motorola Xoom, zumindest in den USA mit einem unmodifizierten Android 3.0.

Foto: Motorola

Der Mobile World Congress ist nicht nur durch die Vorstellung von neuen Smartphones und anderen mobilen Geräte geprägt, er bietet auch die Möglichkeit so manches Detail zur Produktstrategie der einzelnen Hersteller nachzufragen. Und manchmal erfährt man dabei doch tatsächlich Neues: So erteilte nun etwa Motorola-Vizepräsidentin Cristy Wyatt Überlegungen zu Windows-Phone-7-Geräten vom eigenen Unternehmen erstmals eine klare Absage.

Kein WP7

Derzeit spiele Microsofts Betriebssystem keinerlei Rolle in den eigenen Überlegungen, dies werde sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern, da Windows Phone 7 eine "geschlossene Plattform" sei, äußerte sich Wyatt unmissverständlich. Auch sonst zeigt man sich von Microsoft enttäuscht, es habe einige Erwartungen gegeben, die nicht erfüllt worden wären, etwa in Hinblick auf die Funktionalität des Systems. Damit vollzieht Motorola einen gewissen Schwenk in der nach außen kommunizierten Position, bislang wollte man WP7-Smartphones ja nicht ausschließen.

Update-Politik

Statt dessen setzt man voll und ganz auf Android - und will dort zumindest teilweise aus immer wiederkehrender Kritik lernen. So sollen künftig Updates auf neue Android-Versionen schneller als bisher ausgeliefert werden, man lerne hier mit der Zeit dazu, so Wyatt. Ob der Hinweis darauf, dass es für jedes Gerät zumindest ein Major-Update geben werde, der Community ausreichen wird, sei allerdings dahin gestellt.

Bootloader

Gleichzeitig verteidigt man dann auch - wie heise.de berichtet - den immer wieder in der Kritik stehenden, gesperrten Bootloader bei den eigenen Smartphones, der den Einsatz von Community-Firmware erheblich behindert. Dies sei eine gerade von den Netzbetreibern sehr geschätzte Sicherheitsfunktion. Entsprechend werde auch das Motorola-Xoom einen solchen Schutz aufweisen, wohl auf Wunsch von Google wird sich dieser aber beim Vorzeige-Android-3.0-Tablet auf Wunsch deaktivieren lassen.

Xoom

Für wenig Begeisterung wird wohl eine weitere Bemerkung von Wyatt im Zusammenhang mit dem Xoom sorgen: Während dieses in den USA vollkommen unmodifiziert als "Google Experience"-Gerät ausgeliefert wird, plant man für Europa eine angepasste Motoblur-Oberfläche auszuliefern. Ganz fix ist dies derzeit allerdings noch nicht, insofern heißt es wohl abwarten bis zum zweiten Quartal, wo das Tablet dann auch auf den europäischen Kontinent kommen soll. (red, derStandard.at, 16.02.11)

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