Suleimaniya - Bei Protesten im kurdischen Teil des Irak sind am Donnerstag zwei Menschen von Sicherheitskräften erschossen worden. 47 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Leiter des Gesundheitsbehörden der Provinz Suleimaniya. Rund 3000 überwiegend junge Kurden waren in der gleichnamigen Stadt auf die Straße gegangen, um gegen die Regionalregierung und gegen Korruption zu protestieren. Als sie Steine auf das Hauptquartier der Kurdischen Demokratischen Partei (KDP) von Regionalpräsident Massud Barzani warfen und versuchten, das Gebäude zu stürmen, schossen Sicherheitskräfte in die Luft. Der Gouverneur der Provinz verhängte wegen der Zusammenstöße eine nächtliche Ausgangssperre.

Die KDP und die Patriotische Union Kurdistans (PUK) des irakischen Präsidenten Jalal Talabani herrschen schon seit Jahrzehnten über die aus drei Provinzen bestehende Region. Proteste sind selten. Bereits am Mittwoch hatten private Sicherheitsleute im Süden des Irak bei Protesten gegen die Regierung einen Jugendlichen erschossen. Regierungschef Nuri al-Maliki erklärte am Donnerstag, die Iraker hätten das Recht auf friedliche Proteste. Wer aber zu Unruhen anstifte werde vor Gericht gestellt und bestraft. (APA)