Des einen Freud, des anderen Leid: Kreditnehmer begrüßen, Anleger in festverzinslichen Wertpapieren und Sparer fürchten die Inflation. Die Ursachen der Geldentwertung sind vielfältig und reichen von rasantem Wirtschaftswachstum, wie etwa in China, bis hin zu einer stark expansiven Geldpolitik, vor allem im Nachgang zur Finanzmarktkrise in Europa und den USA. Zur Messung der Inflation hat Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, harmonisierte Verbraucherpreisindizes (HVPI) entwickelt.

3,25% im ersten Jahr, anschließend Inflationsrate der Eurozone bzw. Mindestkupon

Die UBS Inflationsanleihe (Zeichnungsfrist bis 22.02.2011, ISIN: CH0124341816, endfällig am 28.02.17 Ausgabeaufschlag bis zu 1,5 Prozent, Vertriebsprovision von 1 Prozent im Preis enthalten) ist mit einem Zinskupon ausgestattet, der jährlich nachträglich fällig wird und für das erste Laufzeitjahr 3,25 Prozent beträgt. Anschließend wird für die Festlegung des Kupons die Entwicklung des HVPI betrachtet.

Bis zur Fälligkeit ist diejenige Inflationsrate für den Kupon maßgeblich, die anhand des HVPI (ohne Tabakprodukte) von Eurostat für die Eurozone ermittelt wurde. Entscheidend sind jeweils die Daten des Monats November. So wird im November 2011 der Kupon ermittelt, den die Anleihe nach der Ausschüttung des festen Kupons von 3,25 Prozent im Februar 2012 tragen wird. Für die Folgejahre wird analog verfahren.

Im Falle einer Inflationsrate von null Prozent oder gar einer Deflation zahlt die Anleihe bis zum Laufzeitende einen Mindestkupon (floor) aus. Indikativ liegt dieser zwischen 2,4 und 3 Prozent, die endgültige Fixierung wird am 22.02.2011 vorgenommen. Diesen Sicherungsmechanismus erhält der Anleger, indem er umgekehrt eine Zinsobergrenze (cap) in Kauf nimmt. Diese deckelt den Kupon bei 6 Prozent, auch für den Fall, dass die tatsächliche Inflationsrate darüber liegt. Für das Laufzeitende besteht eine hundertprozentige Kapitalgarantie.

Die Preisstellung an der Börse erfolgt nach der Methode dirty price, d.h. die täglich anfallenden Stückzinsen bis zur nächsten Kuponzahlung werden nicht gesondert aufgeführt und abgerechnet (clean price), sondern sind immer im aktuellen Handelspreis enthalten.

ZertifikateReport-Fazit: Die UBS-Inflationsanleihe bietet sicherheitsorientierten Investoren, die mit steigenden Inflationsraten rechnen, eine verzinsliche Anlage mit Kapitalgarantie an. Die Kopplung an den Eurostat-Index ist transparent. Durch den Mindestkupon erzielen Anleger aber auch in deflationärem Umfeld Erträge, erst ab Inflationsraten von über 6 Prozent können Anleger nicht mehr partizipieren. (Thorsten Welgen)