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Foto: AP/dapd

Nicht das eigentliche Produkt, sondern der Preis war die große Überraschung im Rahmen der iPad-Ankündigung im Jänner des vergangenen Jahres, meint Wired. Mit 500 US-Dollar sei der Preis deutlich niedriger gewesen als erwartet, gibt es Apples MacBooks doch erst ab rund 1.000 Dollar. Und gerade das dürfte den großen Erfolg des Tablet-Computers von Apple ausmachen, meint das Magazin. Immerhin sei es bislang keinem Hersteller gelungen ein gleichwertiges Produkt zu einem ähnlichen Preis für den Markt anzukündigen.

Preispolitik

Mit rund 600 Dollar entspricht Samsungs 7-Zoll-Tablet Galaxy Tab noch am ehesten dem günstigsten iPad, welches 500 Dollar kostet. Motorolas Xoom hingegen spielt sich in einer anderen Preisklasse ab, der Tablet-Computer soll 800 Dollar kosten, eine vergleichbare iPad-Version gibt es bereits ab 730 Dollar. 

Apple Stores

Jason Hiner von Tech Republic will die Gründe dafür kennen, warum das iPad weniger als die Konkurrenz kostet. So spare Apple Kosten bei Verkauf, anstatt auf zahlreiche Reseller zu setzen wird das iPad in den eigenen Geschäften verkauft. Dass der Tablet-PC auch bei großen Ketten wie Best Buy oder Walmart in den USA in geringen Stückzahlen angeboten wird mehr Marketing-Wert und diene nicht primär dazu iPads zu verkaufen. Firmen wie Motorola, HP oder Samsung hingegen müssen beim Verkauf auf Reseller setzen, was deutliche Einschnitte bei der Gewinnspanne zufolge habe.

Hiners räumt dabei aber ein, dass Apple durch den Betrieb eigener Geschäfte ebenfalls Kosten entsehen. Allerdings stehen die dort angebotenen Produkte nicht mit jenen anderer Hersteller im Regal.

Ökosystem

Abgesehen von den eigenen Apple Retail Stores werden auch jegliche Hardware und Software direkt bei Apple entworfen, schreibt Wired. So etwa der A4-Chip im iPad oder das hauseigene Betriebssystem iOS - für beide fielen keine Lizenzgebühren an Dritthersteller an, wie es etwa bei Microsoft- und Google-Produkten der Fall sei.

Außerdem betreibt das Unternehmen einen eigenen Store für digitale Inhalte, iTunes - der erfolgreichste seiner Art. Und dann gibt es noch den App Store sowie iBooks. 

Das eigene Ökosystem und die Kontrolle über sämtliche Prozesse ermögliche Apple letztlich den Preis des iPad so niedrig zu halten.

Apple-Kunden zahlen mehr

PC Worlds Keir Thomas sieht all das etwas anders und ist der Meinung, dass Tablet-Computer allgemein nach wie vor zu teuer seien. Die Apple-Konkurrenz würde fast ausschließlich auf High-End-Produkte setzen und sich mit weniger verkauften Geräten, dafür aber einer höheren Gewinnspanne, zufrieden geben. 

Doch genau diese teuren Geräte würden sich nicht so verkaufen, wie es Hersteller erwarten. Denn warum sollte jemand beispielsweise 800 Dollar für einen Motorola-Tablet ausgeben, wenn er um den gleichen Preis einen von Apple haben könne. Das Argument, dass Motorolas Xoom leistungsfähiger ist zähle dabei nicht, der Preis sei schlichtweg zu hoch. Bei einem Apple-Produkt sei das anders, denn die eigenen Kunden wurden über rund 30 Jahre lang dazu erzogen mehr für ein Produkt zu bezahlen, der Marke halber. (pd)

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