Sanaa - Die Krise im Jemen schwelt weiter. Präsident Ali Abdullah Salih, der von Demonstranten, Oppositionsparteien und einigen Stammesführern zum Rücktritt gedrängt wird, schlug am Montag die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit vor. Dies lehnte die größte Oppositionspartei jedoch ab.

Salih erklärte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Saba während eines Treffens mit Religionsgelehrten, er sei bereit, die Opposition an der Regierung zu beteiligen. Lediglich die Schlüsselressorts Inneres, Verteidigung und Äußeres stünden nicht zur Disposition.

Der stellvertretende Generalsekretär der Islah-Partei, Mohammed al-Saadi sagte jedoch: "Dieses Angebot ist nicht neu." Seine Partei werde an den "Forderungen des Volkes" festhalten. Die Krise sei von einem Problem zwischen dem Regime und der Opposition zu einem Problem zwischen dem Regime und dem Volk geworden, fügte er hinzu.

In der vergangenen Woche waren bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Regierungsgegnern 13 Menschen getötet worden. Die Demonstranten, die sich in der Hauptstadt Sanaa inzwischen täglich versammeln, fordern den Rücktritt von Salih, der seit 1978 an der Macht ist. (APA)