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Ex-Premier Mir Hossein Moussavi und Ex-Parlamentspräsident Mehdi Karroubi.

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Teheran - Nach Berichten über die Verschleppung zweier führender Oppositionspolitiker im Iran hat das Regime in Teheran jegliche "Einmischung" des Westens zurückgewiesen. "Dies sind innere Angelegenheiten, und kein Land hat das Recht, sich in Entscheidungen der Justiz einzumischen", sagte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast am Dienstag vor Journalisten in Teheran. Der Westen solle lieber "auf die Stimme der Mehrheit als auf die einiger weniger hören".

Die beiden Oppositionsführer Ex-Premier Mir Hossein Moussavi und Ex-Parlamentspräsident Mehdi Karroubi, die zunächst unter Hausarrest standen, waren nach Angaben der iranischen Opposition am Wochenende verschleppt worden. Offizielle Angaben zu ihrem Aufenthaltsort gibt es nicht. Am Montag hieß es auf Webseiten von Regimegegnern, die beiden Männer und ihre Frauen seien in ein Gefängnis in Teheran gebracht worden.

Moussavi und Karroubi führten im Juni 2009 die Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmoud Ahmadinejad an. Am 14. Februar 2011 waren bei den ersten großen Demonstrationen im Iran seit der Wahl - angeregt durch die Aufstände in Tunesien und Ägypten - zwei Menschen erschossen worden. Eine Mehrheit der iranischen Parlamentarier forderte daraufhin für die zwei Oppositionellen die Todesstrafe wegen Volksverhetzung. Eine Internetseite der Opposition hat für Dienstag zu Protesten gegen die Behandlung der Oppositionspolitiker aufgerufen. Moussavi wird dann 69 Jahre alt. (APA)