Keine Frage, rasend geschickt hat Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums, in Sachen Demontage von 21 Hologrammen nicht agiert - vor allem eingedenk der Tatsache, dass ihr seitens der Kuratorenschaft von Anfang an eher mit Misstrauen begegnet worden war. Mitbewerberinnen und -bewerber um den Direktorenposten belustigen sich mehr oder minder offen und öffentlich über ihren angeblichen Mangel an Kompetenz. Die Geschwindigkeit, mit der sie ans Erneuerungswerk ging und geht, ist für manche (zu) atemberaubend.

Ihr beachtlicher Erfolg in puncto Sponsorenakquise geht im Zuge der aktuellen Debatte völlig unter; ebenso die Tatsache, dass die Hologramme, die von Chefkuratorin Felicitas Heimann-Jelinek und dem Ehepaar Kohlbauer (sie Kuratorin des Jüdischen Museums, er Architekt) in Auftrag gegeben wurden, nicht historische Kostbarkeiten sind, sondern schlicht technologisch aufwändige Ausstellungseinbauten. Nicht Kunst, sondern deren über die Jahre ebenso bewunderte wie in die Jahre gekommene Präsentationsform. (Ein kleinerer Satz Hologramme lagert im Depot.)

Folgte man der Logik der Spera-Kritiker, dürfte man künstlerische Rauminterventionen wie Eva Schlegels Bleiverkleidung in der Secession 2005 oder Brigitte Kowanz' Spiegelinstallation im Mumok 2010 nie mehr entfernen. Wobei es sich diesfalls ganz zweifellos um einzigartige Kunstwerke handelt. (DER STANDARD, Printausgabe, 3.3.2011)