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Sandro Bondi wirft die Flinte ins Korn.

Foto: AP Photo/Alessandra Tarantino

Rom - Der italienische Kulturminister Sandro Bondi hat bei Regierungschef Silvio Berlusconi seinen Rücktritt eingereicht. "Das Demissionsschreiben ist bereits in Berlusconis Händen. Er wird entscheiden, wann er mich ersetzen wird. Es ist eine Frage von Tagen", berichtete Bondi in einem Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag.

Der Minister, der am 26. Jänner einen Misstrauensantrag der Opposition überstanden hatte, betonte, er fühle sich von der Regierungskoalition nicht genügend unterstützt, außerdem sei er während seiner Amtszeit auf erhebliche Schwierigkeiten gestoßen, die ihn entmutigt hätten. "Gegen mich ist eine gewaltsame Medienkampagne geführt worden", kritisierte Bondi. Ihm sei nicht gelungen, die Regierung über die strategische Rolle zu überzeugen, die die Kultur in Italien haben könne.

Die Regierung hat das Kulturbudget in diesem Jahr starken Einschnitten unterzogen.

Bondi, ein Vertrauensmann von Regierungschef Silvio Berlusconi, war seit November für die Einsturzserie im archäologischen Gelände von Pompeji arg unter Druck geraten. Der Minister war auch von den Kulturschaffenden wegen der Einschnitte im Kulturhaushalt unter Druck gesetzt worden, der 2011 um 40 Prozent auf ein Rekordtief von 288 Millionen Euro gekürzt wurde.

Bondis Worte fielen nicht ins Leere. Mehrere Regierungskollegen erklärten sich mit Bondi solidarisch. "Bondi ist unersetzbar, er soll bleiben", kommentierte Bildungsministerin Maria Stella Gelmini. (APA)