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Der "Deepwater Horizon"-Brand führte zu einer der schlimmsten Öl-Katastrophen der Geschichte.

Foto: REUTERS/U.S. Coast Guard

New York - Bei der Untersuchung der Atmosphäre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko haben US-Forscher einen bisher umstrittenen Faktor der Luftverschmutzung nachweisen können. Schwere organische Verbindungen aus dem ausgelaufenen Öl trugen demnach stärker zur Luftverschmutzung bei als leichte, wie das Team um Joost de Gouw von der US-Ozean- und Atmosphärenforschungsbehörde NOAA berichtet.

Bisher waren sich die Wissenschafter nicht sicher, ob schwere Verbindungen, die länger zum Verdunsten brauchen, überhaupt zur Luftverschmutzung beitragen. Die Erkenntnisse hätten Bedeutung über den Golf von Mexiko hinaus, etwa für die Vorhersage der Luftqualität in Städten, schreiben die Forscher im Fachjournal Science.

Messungen nach "Deepwater Horizon"-Katastrophe

Wissenschafter hatten zwar schon früher spekuliert, dass auch schwere organische Verbindungen wie etwa aus dem sich verflüchtigenden Erdöl die Luftqualität beeinträchtigen. Nachgewiesen war das aber nicht. Die NOAA-Forscher flogen zweimal mit einem Messflugzeug über den Ölteppich nach dem Unglück der Bohrplattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko und maßen die Luftqualität. Dabei stellten sie fest, dass schwere Verbindungen die Bildung von luftverschmutzenden Partikeln (Aerosolen) weit mehr förderten als leichte.

"Wir konnten die Theorie bestätigen, dass ein großer Teil luftbelastender Partikel aus Chemikalien entsteht, die nur selten gemessen werden und früher als zu selten galten, um gefährlich zu sein", sagte de Gouw.

Das Ergebnis hatte die Wissenschafter überrascht: Sie hatten erwartet, dass leichtere und flüchtigere organische Verbindungen die Hauptauslöser für die Entstehung luftverschmutzender Partikel seien. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun bessere Aufschlüsse über Bestimmung und Vorhersage von Luftqualität in Städten geben. (red/APA)