In Wien-Mariahilf scheint seit neuestem ein zweiter Mond: Auf dem Dach eines Bürogebäudes in der Gumpendorfer Straße hat der Medienkünstler Friedrich Biedermann eine Lichtskulptur geschaffen, die ein neues Gestirn für das Viertel bilden soll. "Moonwalk" heißt die Kreation Biedermanns, der bei Brigitte Kowanz auf der Universität für Angewandte Kunst studierte und zuletzt als einziger bildender Künstler den Österreich-Pavillon auf der Expo 2010 in Shanghai bespielte.
Für den Künstler schließt sich mit dem neuen Mond "gewissermaßen der Kreis vom Technischen zum Sinnlichen, ist doch der Mond nicht nur verantwortlich für die Gezeiten, sondern berührt uns auch emotional". Für den Auftraggeber, den RTL-Vermarkter IP Österreich, hat Biedermann auf seiner Installation eine "Partitur" geschrieben: Sie besteht aus fragmentierten und abstrahierten Bildmarken und Logos, die schemenhaft, gleichsam aus dem Inneren des Mondes aufleuchten und wieder verschwinden.
IP Österreich wird die Installation für mehrere Jahre auf dem Bürogebäude in der Gumpendorfer Straße belassen. Geschäftsführer Gerhard Riedler zeigt mit der Installation am Dach seiner Firmenniederlassung selbstbewusst Präsenz: "Das Wandeln auf dem Mond steht für das Erschließen neuer Terrains. Ein Ziel, das eine innovative Sendergruppe permanent verfolgt. Zudem ist der Mond der Satellit der Erde. Und Satelliten sind wesentliche Standbeine des modernen Fernsehens." (APA)