Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl hat sich zur energiepolitischen Zukunft der Stadt geäußert und angedeutet, dass trotz ganz guter Voraussetzungen ("Wiener Wind" ) die Windkraft keine große Rolle spielen werde: "Ich werde auf der Donauinsel nicht lauter Windräder aufstellen."

Da sind wir dankbar, denn die Dinger stehen ganz schön dominant in der Gegend herum, wie man unweit von Wien in Niederösterreich und im Burgenland besichtigen kann.

Womit natürlich die Debatte zwangsläufig folgt: Wenn wir schon nicht auf Atomkraft setzen (außer auf gekaufte), wenn wir keine neuen Flusskraftwerke wollen und natürlich auch keine Speicherkraftwerke in den Alpen und schon gar nicht neue Kohlekraftwerke - wie wollen wir dann die Energieversorgung sichern (außer durch noch mehr Atomzukäufe von unseren östlichen Nachbarn, die fleißig ausbauen; beziehungsweise durch Gaskäufe von den Russen)?

Die Antwort ist vermutlich, dass wir das nicht genau wissen. Zumindest nicht der Teil der Öffentlichkeit, der sich dafür interessiert, aber kein Spezialwissen hat.

Gibt es eigentlich ein Energiekonzept der Bundesregierung? Nun gibt es ja vieles, wofür diese Regierung kein Konzept (und keinen Umsetzungswillen) hat, aber wäre es nicht an der Zeit, eine Debatte über dieses Thema zu beginnen? Kein Atomkraftwerk zu haben genügt nicht. (RAU, DER STANDARD; Printausgabe, 19./20.3.2011)