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In Tokio haben Bauarbeiter den neuen Fernsehturm auf 634 Meter aufgestockt, der Turm hat jetzt die endgültige Höhe erreicht. Die Bauarbeiten gingen trotz der Erdbebenkatrastrophe weiter. Die Eröffnung des neuen Wahrzeichens ist aber erst für Anfang April 2012 geplant.

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Putin besuchte am Samstag die ussischen Insel Sachalin nördlich von Japan. Der Regierungschef traf sich dort auch mit Atomexperten. "Die Situation in Japan stabilisiert sich. Die Prognosen unserer Fachleute haben sich 100-prozentig erfüllt", sagte Putin.

Foto: Pool/AP/dapd/RIA Novosti, Alexei Druzhinin

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Demos gegen Atomkraft auch in der Türkei.

Foto: REUTERS/Murad Sezer

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Treffen der Außenminister: Japan, Südkorea und China streben eine engere Zusammenarbeit beim Katastrophenmanagement und der Nuklearsicherheit an. Man habe sich darauf geeinigt, dass die drei Länder bei ihrem nächsten Dreier-Gipfeltreffen "sichtbare Ergebnisse" in diesem Bereich erzielen sollten.

Foto: REUTERS/Kyodo

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Der Reaktor 3 in Fukushima wird mit Wasserwerfern gekühlt.

Foto: Reuters

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Überblick über die Reaktoren im betroffenen AKW Fukushima Eins

Grafik: APA

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Evakuierte aus Futaba, einer Stadt in der Nähe des stark beschädigten Kernkraftwerks Fukushima Eins, erreichen ihre neue Notunterkunft: die Super Arena der Stadt Saitama, nahe Tokio.

Foto: AP/Eugene Hoshiko

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Fischnetzte hängen an einem Gebäude in der Stadt Minamisanrikucho in der Miyagi Präfektur.

Foto: Kyodo News/AP

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Hochbetrieb herrscht am Narita International Airport, östlich von Tokio.

Foto: REUTERS/Jo Yong-Hak

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Katsuharu Moriya wurde am Samstag in Kesennuma in der Präfektur Miyagi von Helfern entdeckt. Allerdings hatte der Mann nur in sein Haus zurückkehren gewollt.

Foto: REUTERS/NHK

Neun Tage nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami in Japan ist die Zahl der Toten und Vermissten auf mehr als 20.000 angestiegen. Inzwischen seien 8.133 Tote geborgen worden, 12.272 weitere Menschen würden vermisst, teilte die japanische Polizei am Sonntag mit. Sie rechne mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen. "Wir werden Platz für mehr als 15.000 Leichen benötigen", sagte der Polizeichef der Präfektur Miyagi, einer der am stärksten betroffenen Gebiete, laut der Nachrichtenagentur Jiji.

Die Lage im stark beschädigten Atomkraftwerk Fukushima Eins dürfte sich stabilisieren – die Kühlungsversuche sollen laut Regierung erste Erfolge zeigen. Stromkabel wurden inzwischen bis zu den Reaktoren 1 und 2 verlegt. Am Samstagabend beschrieb IAEO-Vorstandsmitglied Graham Andrews die Lage zum Einsatz im AKW Fukushima so: "Die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung". Die Bemühungen, die Versorgung mit Elektrizität wieder herzustellen, seien im Gange und in einigen Blöcken teilweise gelungen.

Am Samstag sind erste radioaktiv verstrahlte Lebensmittel aufgetaucht, auch das das Trinkwasser in der Hauptstadt Tokio weist Spuren von Radioaktivität auf. Die Strahlenwerte für Spinat und Milch aus der Gegend rund um Fukushima würden die zulässigen Grenzwerte übersteigen. Eine akute Gesundheitsgefährdung sei aber derzeit nicht zu erwarten. Wegen der erwarteten Regenfälle mit einer möglichen Belastung durch radioaktive Partikel hat die japanische Atomenergiekommission die Bevölkerung der Krisenregion aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. derStandard.at berichtet über die Ereignisse im Live-Ticker.

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06:49 Uhr: Die Zahl der Toten und Vermissten ist auf mehr als 20.000 angestiegen. Inzwischen seien 8.133 Tote geborgen worden, 12.272 weitere Menschen würden vermisst.

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06:14 Uhr: Im Großraum Tokio sind nach Angaben der Regierung radioaktiver Staub und Partikel gefunden worden. Risiken für die Gesundheit bestünden nicht, hieß es. Angesichts der Vorhersage von Regenfällen im Norden Japans macht sich in der Bevölkerung Sorge vor radioaktivem Niederschlag breit. Für den Abend wird geringer Niederschlag für Tokio angekündigt. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes könnte am Sonntag auch der Großraum Tokio von den Schadstoffen beeinflusst werden.

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06:13 Uhr: Im Anschluss an einen massiven Einsatz von Wasserwerfern am Block 3 des Atomkraftwerks Fukushima ist der Druck im Reaktorkern wieder gestiegen. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete am Sonntag unter Berufung auf die Atomsicherheitsbehörde, es würden zügig Maßnahmen eingeleitet, um den Druck zu verringern.

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06:09 Uhr: Die Polizei rechnet allein in der Präfektur Miyagi mit mehr als 15.000 Toten durch das verheerende Erdbeben und den Tsunami in Japan. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag. Die bestätigte Zahl der Todesopfer wird derzeit mit knapp 7.000 angegeben. 10.700 Menschen werden vermisst.

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02:35 Uhr: Die Einsatzkräfte im japanischen Atomkraftwerk Fukushima haben am Sonntag versucht, die besonders kritischen Reaktorblöcke 3 und 4 unter Wasser zu setzen. In beiden Reaktoren ist der Wasserstand der Abklingbecken für abgebrannte Kernbrennstäbe gefährlich niedrig, wie aus einem Statusbericht des Japanischen Atomenergieforums (JAIF) für Sonntag 10.00 Uhr Ortszeit (02.00 Uhr MEZ) hervorgeht.

Block 3 stand 13 Stunden lang unter dem Beschuss von Wasserwerfern. Danach wurde auch Block 4 von Soldaten der japanischen Streitkräfte mit Wasser bespritzt. Dieser Einsatz wurde nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo gegen 9.45 Uhr Ortszeit (1.45 Uhr MEZ) zunächst wieder beendet.

Auf den erheblich beschädigten Block 3 seien vermutlich mehr als 2.000 Tonnen Wasser niedergegangen, meldete Kyodo. Das dortige Abklingbecken fasst 1.400 Tonnen Wasser. Die in Block 3 verwendeten Brennelemente sind besonders gefährlich, weil es sich dabei um Plutonium-Uran-Mischoxide (MOX) handelt.

Auch in Block 4 ist es vor allem das Ziel, den Wasserstand des Abklingbeckens mit abgebrannten Kernbrennstäben zu erhöhen. Der Reaktor 4 war wegen Wartungsarbeiten schon vor dem Erdbeben abgeschaltet, das Becken mit dem weiter strahlenden Material gilt aber als besonders große Gefahrenquelle.

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01:51 Uhr: Die Temperaturen in den Reaktorblöcken 5 und 6 sind offenbar fast wieder auf normalem Niveau. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf den Betreiber des Atomkraftwerks Fukushima, Tepco.

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01:15 Uhr: Die Einsatzkräfte haben am Sonntag damit begonnen, Wasser auf den schwer beschädigten Reaktor 4 zu spritzen. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

In der Außenwand des Gebäudes klaffen nach Explosionen Löcher. Obwohl der Reaktor wegen Wartungsarbeiten schon vor dem Erdbeben abgeschaltet war, sehen Experten ihn nach Block 3 als zweite große Gefahrenquelle an. Denn dort sind zahlreiche Brennelemente in einem Kühlbecken mit wenig Wasser von Überhitzung bedroht. Zuvor hatten Feuerwehrleute 13 Stunden lang Reaktor 3 mit Wasser bespritzt.

Laut Kyodo wurde das Kühlsystem im Reaktor 6 wieder in Gang gesetzt, nachdem die Stromversorgung wiederhergestellt worden war. Anschießend sei die Temperatur in einem überhitzen Kühlbecken gesunken, wie die Nachrichtenagentur unter Berufung auf den Kraftwerksbetreiber Tepco weiter berichtete.

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00:45 Uhr: Russland hat mehrere Forschungsschiffe im Pazifik beauftragt, Fische und andere Meereslebewesen auf eine mögliche radioaktive Verstrahlung zu überprüfen. Die Schiffe des Forschungszentrums für Pazifik-Fischfang (TINRO) sollen nach dem Unglück im japanischen Atomkraftwerk Fukushima auch die Belastung des Meerwassers messen, wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS am Samstagabend meldete.

Eine erste Auswertung der bisher registrierten Daten habe keine Hinweise auf eine radioaktive Verstrahlung ergeben, hieß es. Die Untersuchungen fanden demnach weit nördlich des Unglücksortes im Ochotskischen Meer statt.

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23:18 Uhr: Die Feuerwehrleute im Atomkraftwerk Fukushima eins haben nach rund 13 Stunden ihren Einsatz beendet. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag berichtete, hörten sie damit auf, mit Spezialfahrzeugen Tonnen von Meerwasser auf Reaktor 3 und 4 zu spritzen. Unterdessen soll die Temperatur im Kühlbecken von Block 6 gesunken sein.

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22:00 Uhr: IAEO-Chef Yukiya Amano hat für Montag das 35 Länder umfassende Direktorium der IAEO zu einer Diskussion über die Krise einberufen.

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20.45 Uhr: Im Atomkraftwerk Fukushima Eins soll am Sonntag einer der schwer beschädigten Reaktoren wieder mit Strom versorgt werden. Kraftwerksbetreiber Tepco will zunächst versuchen, Reaktor 2 wieder an die Stromversorgung anzuschließen, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag berichtete.

Zuvor hatten Techniker Stromkabel zu den Meilern 1 und 2 gelegt. Mit dem Strom soll das Kühlsystem des Reaktors wieder in Gang gesetzt werden, das normalerweise eine Überhitzung der Kernbrennstäbe verhindert. Ob die Pumpen und Leitungen nach den gewaltigen Explosionen an mehreren Stellen im AKW noch funktionieren, ist allerdings völlig unklar.

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20.40 Uhr: IAEA-Chef Yukiya Amano ist wieder zurück in Wien, er hat sich nach seiner Rückreise aus Japan zufrieden gezeigt. "Ministerpräsident Naoto Kan hat mir zugesagt, dass er uns alle Information zugänglich machen will", sagte Amano. "Ich habe darum gebeten, die Menge und Qualität der Information weiter zu verbessern", sagte der IAEA-Chef.

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20.30 Uhr: Die Internationale Atom-Energiebehörde (IAEA) sieht zwar Fortschritte im Kampf gegen eine Ausweitung der Atomkatastrophe in Japan. "Aber ich glaube nicht, dass ich jetzt schon sagen könnte, dass sich die Dinge in eine gute Richtung entwickeln oder nicht", sagte IAEA-Chef Yukiha Amano.

20.20 Uhr: Russland bietet Japan Energielieferungen an. Russland könne eigentlich für Europa bestimmtes Flüssiggas nach Japan transportieren, sagte Ministerpräsident Wladimir Putin. Im Gegenzug könne die über Pipelines nach Europa strömende Erdgas-Menge erhöht werden. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte, Russland werde das Vorhaben in Kürze mit der Europäischen Union besprechen. Putin erklärte außerdem, Japan könne sich an zwei sibirischen Gasfeldern beteiligen. Diese hätten zusammen Gasreserven im Volumen von 3,2 Billionen Kubikmetern, was mehr als dem weltweiten jährlichen Verbrauch entspreche.

20:00 Uhr: Bei einem demonstrativen Besuch auf der russischen Insel Sachalin nördlich von Japan hat Regierungschef Wladimir Putin versucht, seinen Landsleuten Sorgen vor einer radioaktiven Gefahr zu nehmen. Die Katastrophe in dem etwa 1.500 Kilometer entfernten japanischen Atomkraftwerk Fukushima sei keine Bedrohung für Russland, sagte der Ex-Kremlchef am Samstag.

Medien hatten zuletzt über Panikkäufe sowie über eine zunehmende Flucht der Bevölkerung ins Landesinnere berichtet. Nach Angaben der Behörden gibt es in der Region Russlands aber keine erhöhte Radioaktivität. "Ich bin hier, um das persönlich zu prüfen", sagte Putin.

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19.20 Uhr: Nach dem Erdbeben und dem Tsunami hat sich die Zahl der Toten weiter erhöht. Nach Polizeiangaben wurden nach der Katastrophe inzwischen 7.320 Leichen geborgen. 11.370 Menschen würden noch vermisst, berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

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18.52: Uhr: Aktuelle Daten über die radioaktive Strahlen-Belastung in einigen japanischen Städten legte der darauf spezialisierte Wissenschafter Gerhard Proehl vor. Demnach ergab sich am Samstagvormittag (Ortszeit) an mehreren Messstellen in Tokio ein Maximalwert von 0,13 Mikrosievert pro Stunde. Im 110 Kilometer von Tokio entfernten Kamikochi lag der Wert bei 0,18, in Nasukogen - 170 Kilometer von der japanischen Hauptstadt entfernt gelegen – 2,9 Mikrosievert pro Stunde. Diese Werte liegen laut IAEO-Vorstand Andrews deutlich unter der Grenze zur Gesundheitsgefährdung. Es sei aber "zu früh, um die Daten abschließend beurteilen zu können".

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18.50 Uhr: "Die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung", beschrieb IAEO-Vorstandsmitglied Graham Andrews am Samstagabend in einer Pressekonferenz in der Wiener UNO-City die aktuelle Lage im japanischen AKW Fukushima. Bestrebungen, die Versorgung mit Elektrizität wieder herzustellen, seien im Gange und in einigen Blöcken teilweise gelungen. Man wisse allerdings nicht, wie viele Wasserpumpen funktionieren. Am Wichtigsten sei es jedenfalls, die erhitzten Reaktoren zu kühlen, weshalb die IAEO den Einsatz von Hubschraubern und Spezialfahrzeugen der Feuerwehr bei diesen Bemühungen begrüßte.

Während sich in den Blöcken 1 bis 4 die Situation seit Freitag kaum verändert, jedenfalls nicht verschlimmert hat, ist die Temperatur in den Blöcken 5 und 6 in den vergangenen Tagen um rund vier Grad Celsius angestiegen. Ein durchschnittlicher Anstieg von einem bis 1,5 Grad Celsius pro Tag sei aber noch nicht dramatisch, meinten die Spitzenfunktionäre der IAEO. Vorstandsmitglied Andrews beschrieb die Lage als "leicht beunruhigend", doch sei in beiden Blöcken die aktuelle Temperatur noch weit vom Siedepunkt entfernt.

Außerdem würden Satellitenbilder belegen, dass die Blöcke 5 und 6 keine von außen sichtbaren gröberen Schäden aufweisen. Aus dem Block 2 trete inzwischen auch kein Rauch mehr aus, was Andrews ein "gutes Zeichen" nannte.

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18.35 Uhr: Hintergrund zur nachgewiesenen Radioaktivität in Lebensmitteln: Milch, Spinat und Trinkwasser aus der Umgebung des defekten Kernkraftwerks Fukushima sind stark radioaktiv. Leicht radioaktives Wasser ist im 240 Kilometer entfernten Tokio nachweisbar. Die Werte in Milch, Spinat und Trinkwasser überschritten die zulässigen Höchstgrenzen. Auch in Böden aus der Nähe des Atomkraftwerks waren erhöhte Strahlenwerte gemessen worden.

Die radioaktiven Partikel haben sich weit verteilt: In der südlicheren Präfektur Ibaraki war ebenfalls belasteter Spinat entdeckt worden. Radioaktives Trinkwasser – wenn auch weit unter den Grenzwerten – wurde außer in Tokio auch in fünf weiteren Präfekturen entdeckt. Die Nachrichtenagentur Kyodo nannte die Präfekturen Tochigi, Gunma, Chiba, Saitama and Niigata. Es bestehe dort jedoch keine Gesundheitsgefahr durch das Wasser, selbst wenn man es trinke, teilten das japanische Wissenschaftsministerium mit.

Die Messwerte reichten für radioaktives Jod von 0,27 bis 77 Becquerel (Bq) pro Kilogramm Wasser. Die bekanntgeworden Caesiumwerte waren im einstelligen Bereich. Die Grenzwerte in Japan für Jod beträgt 300 Bq pro Kilogramm Wasser und für Caesium 200 Bq/kg Wasser. Zum Vergleich: Die deutschen Grenzwerte für Milch und Säuglingsnahrung liegen bei 370 Becquerel (Cäsium 134/137) pro Liter beziehungsweise Kilogramm.

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18.20 Uhr: Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Deutschland für den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft demonstriert. In Köln gingen nach Polizeiangaben 1.500 Menschen auf die Straße, in Hamburg protestierten 1.200 Kernkraftgegner vor dem Kundenzentrum des Energieversorgers Vattenfall. Auf Transparenten war zu lesen: "AKW sind sicher, und die Erde ist eine Scheibe".
>>> Mehr zu den Demos in Deutschland.

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18.10 Uhr: Angesichts erwarteter Regenfälle mit einer möglichen Belastung durch radioaktive Partikel hat die japanische Atomenergiekommission die Bevölkerung der Krisenregion aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Im Nordosten des Landes werden für Sonntag und Montag Niederschläge erwartet. Nach Angaben der Behörde bestehe keine Gesundheitsgefahr. Dennoch wurde die Bevölkerung aufgerufen, nur in Notfällen bei Regen das Haus zu verlassen und Haare und Haut zu bedecken.

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17.35 Uhr: Bei den Rettungsarbeiten am Atomkraftwerk Fukushima haben sechs Arbeiter zu viel radioaktive Strahlung abbekommen. Bei den Männern wurden mehr als 250 Millisievert gemessen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag mit Verweis auf den Kraftwerksbetreiber Tepco mitteilte. Welche Aufgaben die Arbeiter hatten, teilte Tepco nicht mit. Wegen der Katastrophe hatte das japanische Gesundheitsministerium den Grenzwert für Arbeiter an dem zerstörten Kraftwerk von 100 auf 250 Millisievert hochgesetzt. In Deutschland etwa gilt für Menschen, die beruflich etwa in einem Atomkraftwerk Strahlung ausgesetzt sind, ein Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr.

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17.20 Uhr: Japan erwägt nach Angaben der IAEA, den Verkauf von Lebensmittelprodukten aus der Präfektur Fukushima zu stoppen. Damit korrigiert die UN-Behörde laut der Nachrichtenagentur Reuters ihre früheren Angaben: Sie hatte berichtet, das Verbot gelte bereits. Begründet wurde die Maßnahme mit radioaktiven Jod in der Nahrung, die kurzfristig die Gesundheit gefährden könnte.

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16.50 Uhr: Laut IAEA haben die japanischen Behörden Löcher in die Reaktorblöcke 5 und 6 geschnitten, um eine Wasserstoff-Explosion zu verhindern. Es sei weiter unklar, ob die Wasserpumpen im Kernkraftwerk funktionieren werden, wenn der Strom wieder angeschlossen ist.

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16.45 Uhr: Der Boden im Umkreis von 30 Kilometern um den Reaktor Fukushima herum sei kontaminiert, sagte der Leiter des Instituts für Strahlenbiologie im Helmholtz-Zentrum München, Professor Michael Atkinson. "Doch die Aktivität des Radiojodids im Bodens scheint abzuklingen. Das ist ein Hinweis darauf, dass im Moment nichts aus dem Reaktor mehr austritt."

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16.40 Uhr: Die Gemeinden in den japanischen Unglücksgebieten haben nach dem Erdbeben und Tsunami ein Problem mit den vielen Toten. Einem Bericht der Zeitung "Yomiuri" zufolge sind die Krematorien überfordert. In den betroffenen Provinzen werde nun überlegt, die Toten zu beerdigen, was in Japan sonst nicht üblich ist, weil es fast nur Feuerbestattungen gibt. Der Bau von Baracken für die Überlebenden begann vielerorts mit Problemen. Weil Benzin und Diesel knapp seien, konnte Baumaterial nicht geliefert werden, berichtete die Agentur Kyodo.

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16.10 Uhr: Die mit Radioaktivität belasteten Luftmassen sind am Samstag von einer sehr kräftigen Westströmung von der Ostküste Japans auf der Meer hinaus transportiert worden. Das geht aus den Rechnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien hervor. Morgen, Sonntag, breiten sie sich allerdings in das Landesinnere aus und erreichen bis Montag küstennahe Teile sowohl nördlich als auch südlich der Emissionszone.

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16.00 Uhr: Wie Greenpeace Deutschland die Lage in Fukushima einschätzt, lesen Sie hier.

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15:45 Uhr: Die Dekabank rechnet einem Zeitungsbericht zufolge nach der Erdbeben-Katastrophe in Japan mit hohen Kosten für die japanische Volkswirtschaft. Die Ökonomen erwarten bisher Schäden in Höhe von 137 Milliarden Euro, berichtet "Welt am Sonntag" vorab unter Berufung auf eine Analyse der Bank. Die Kosten entsprechen 3,2 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. Im Falle eines Super-GAUs wären die Auswirkungen dramatischer. Laut der Analyse der Dekabank würde eine Verstrahlung in einem Umkreis von 300 Kilometern neun japanische Präfekturen betreffen, die rund 40 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beitragen.

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15.30 Uhr: Laut BBC haben sich Japan, China und Südkorea darauf geeinigt, in Zukunft enger zusammenzuarbeiten, was die Bereiche AKW-Sicherheit und Katastrophenvorsorge betrifft.

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15:15 Uhr: Zum Schutz vor radioaktiver Strahlung aus Japan ergreift Deutschland eine Reihe von Vorsorgemaßnahmen. Wegen der verheerenden Ereignisse im Atomkraftwerk Fukushima sei zwar nicht mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung der Bevölkerung zu rechnen, teilte das Umweltministerium am Samstag mit. Da aber eine radioaktive Belastung der Außenhülle von Flugzeugen aus Japan möglich sei, würden Vorbereitungen zur Messung und gegebenenfalls einer Dekontamination der Maschinen getroffen. Das Ministerium bereite eine Eilverordnung zur Festlegung von Grenzwerten für Flugzeuge vor. Zudem würden Importgüter wie Fahrzeuge und Unterhaltungselektronik, die aus Japan nach Deutschland kämen, stichprobenartig bei der Einfuhr auf Radioaktivität überprüft.

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14.40 Uhr: Genauere Angaben zur nachgewiesenen Menge von radioaktivem Jod im Trinkwasser: Die Regierung gibt an, dass Radioaktivität mit 1,5 Becquerel pro Kilogramm gemessen worden sei, verglichen mit einem zulässigen Höchstwert von 300 Becquerel pro Kg für Lebensmittel. Zuvor wurde bereits Radioaktivität in Milch und Spinat nachgwiesen.

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14.10 Uhr: Hintergrund zum Zustand der Reaktoren im AKW Fukushima: Wie es derzeit um die einzelnen Blöcke steht, erfahren Sie hier.

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13:30: Neue Bilder vom Einsatz in Fukushima sehen Sie hier in einer Ansichtssache.

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13.15 Uhr: Nach Angaben der IAEO stoppt Japan den Verkauf von Lebensmittelprodukten aus der Präfektur Fukushima. Radioaktives Jod in der Nahrung könnte kurzfristig die menschliche Gesundheit gefährden, heißt es.

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12.55 Uhr: Die Behörden haben im Leitungswasser der Hauptstadt Tokio erhöhte Werte von Radioaktivität nachgewiesen. Es handle sich um Spuren von radioaktivem Jod, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf einen Vertreter des Wissenschaftsministeriums. Ungewöhnlich hohe Werte von radioaktivem Jod seien zudem im Trinkwasser der zentraljapanischen Präfekturen Gunma, Tochigi, Saitama, Chiba und Niigata festgestellt worden. Allerdings lägen die Werte in allen Fällen deutlich unter dem zulässigen Grenzwert, sagte der Ministeriumsvertreter, der nicht genannt werden wollte.

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12.20 Uhr: Laut BBC wurde die Zahl der Erdbeben- und Tsunamiopfer in den japanischen Krisengebieten weiter nach oben korrigiert. Von der obersten japanischen Polizeibehörde National Police Agency seien 7348 Todesopfer und 10.947 Vermisste gemeldet worden.

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12.00 Uhr, ein Überblick zur Situation in Fukushima: Seit Samstagmittag (Ortszeit) spritzten Armee und Feuerwehr wieder mit Spezialfahrzeugen tonnenweise Meerwasser auf den Reaktor 3. Auch Reaktor 4 solle in Kürze von außen mit Wasser gekühlt werden. In dem Kühlbecken für die alten Brennstäbe stehe noch etwas Wasser, hieß es. Gleichzeitig versuchen Techniker, die eigene Kühlung des havarierten Kraftwerks wieder in Gang zu setzen. Dafür muss zunächst die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Stromkabel wurden inzwischen bis zu den Reaktoren 1 und 2 verlegt. So soll die Kühlung wieder angeworfen werden, die nach der Flutwelle keine Stromversorgung mehr hatte. Ob die Wasserpumpen und Leitungen noch funktionieren, ist aber unklar. Im Block dürfte der innere Druckbehälter des Reaktors durch eine Explosion beschädigt worden sein.

In die Dächer der Reaktoren 5 und 6, in denen ältere Brennstäbe lagern, wurden Löcher gebohrt, durch die Wasserstoff entweichen kann. Die Explosionen in anderen Reaktoren seien vermutlich durch Wasserstoff ausgelöst worden, hieß es auf der Internetseite der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA in Wien.

Die Situation in den Reaktoren 5 und 6 war jedoch bereits als stabil eingeschätzt worden. Die Abklingbecken dort werden nach IAEA-Angaben mit Notstrom aus Dieselgeneratoren des Reaktors 6 gekühlt. Zuletzt hatte die Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag gemeldet, dass die Temperatur im Abklingbecken von Block 5 sinkt.

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11:29 Uhr: Das erneute Nachbeben am Samstagabend (Ortszeit) hat auch die Erdbebenregion im Nordosten Japans erschüttert. Wie der Amerikanische Erdbebendienst USGS meldete, hatte das Beben eine Stärke von 5,9. Japanische Medien hatten von einer Stärke von 6,1 gesprochen. Das Epizentrum im Meer nahe der Ostküste Japans lag etwa 142 Kilometer nordöstlich von Tokio und 98 Kilometer südlich der Päfektur Fukushima. Über weitere Schäden gab es zunächst keine Meldungen.

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11:12 Uhr: Tokio wurde von einem starken Nachbeben erschüttert, Gebäude wantken. Japanische Medien gaben die Stärke zunächst mit 6,1 an. Ein Tsunami werde nicht befürchtet.

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10:55 Uhr: Wie BBC berichtet, soll die Strahlung außerhalb der Evakuierungszone um Fukushima unbedeutend sein, so Reporter Tim Willcox ausTokio. Interessant sei das vor allem im Hinblick darauf, dass viele Ausländer den Großraum bereits verlassen haben.

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10:10 Uhr: Die Zahl der Österreicher im Großraum Tokio bzw. in den nordöstlichen Erdbebengebieten Japans nimmt zusehends ab. Wie das Außenministerium schätzte, halten sich derzeit noch etwa 20 bis 30 "ausreisewillige" Staatsbürger im Großraum Tokio auf. Mehrheitlich sind sie schon mit Flugtickets ausgestattet, um für den Fall des Falles abreisen zu können, sagte Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal am Samstag.

Bei den in Japan Verbliebenen handle es sich um Personen, deren Lebensmittelpunkt in dem Land sei und die entsprechend den Zeitpunkt ihrer möglichen Abreise möglichst weit nach hinten schieben. Man habe jedoch vonseiten der Botschaft zahlreiche Vorkehrungen getroffen, etwa durch die Ausstellung von Reisedokumenten, so diese fehlten, und der Abgabe von Kaliumjodid-Tabletten, sagte Launsky.

Vor einer Woche hatten sich rund 500 Österreicher in Japan aufgehalten, im Großraum Tokio und im Nordosten waren es 300. Vergangenes Wochenende waren noch rund 150 Österreicher in dem Ballungsraum, so die Zahlen des Außenministeriums.

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9:55 Uhr: Im Kampf gegen die schlimmste Katastrophe in Japan seit dem Zweiten Weltkrieg will Ministerpräsident Naoto Kan seine Regierung offenbar auf breitere Füße stellen. Ministerpräsident Naoto Kan sagte, er denke darüber nach, das "Kabinett zu stärken". Details nannte Kan nicht. Medien spekulierten, der Regierungschef wolle die Zahl der Minister auf 20 von derzeit 17 erhöhen. Es gehe darum, Verantwortliche für die Koordination des Wiederaufbaus zu bestimmen.

Seit dem Beben herrscht in Japan politischer Waffenstillstand. Vor der Katastrophe stand Kan wegen einer Spendenaffäre stark unter Druck und musste sich heftigen Rücktrittsforderungen erwehren. Die Opposition hatte zudem Neuwahlen gefordert.

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9:40 Uhr: Ein Stromkabel ist nach tagelangen Arbeiten mit dem Reaktorblock 2 des Kernkraftwerks Fukushima verbunden worden. Dies berichtet die japanische Atomaufsicht. Es sei aber noch kein Strom durch das Kabel geleitet worden. Mit der Leitung soll das Kühlsystem des Reaktors wieder gestartet werden, um eine Kernschmelze im großen Stil zu verhindern.

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9:05 Uhr: Seit Samstagmittag (Ortszeit Japan) sind Armee und Feuerwehr dabei, tonnenweise Meerwasser auf Reaktor 3 zu versprühen. Wie der Fernsehsender NHK berichtete, soll die Aktion noch mehrere Stunden weitergehen. Am Ende würden dann 1.260 Tonnen Wasser auf Reaktor 3 entladen sein. Das helfe, die Temperatur zu senken und zu verhindern, dass radioaktive Strahlung nach draußen gelange. Auch Reaktor 4 solle in Kürze von außen mit Wasser gekühlt werden, sagte Edano. Das Kühlen von außen ist aber nur eine vorübergehende Lösung. Techniker arbeiten weiter daran, die Stromversorgung des Kraftwerks wieder herzustellen. Daraufhin soll dann die eigene Kühlung der Anlage nach und nach wieder in Gang gesetzt werden. Das könne frühestens am späten Samstagabend der Fall sein.

Unterdessen tauchten in Japan erste verstrahlte Lebensmittel auf. Spinat aus der Umgebung des defekten Atomkraftwerks Fukushima Eins in Japan hat demnach radioaktive Spuren aufgewiesen. In den Pflanzen seien hohe Strahlenwerte festgestellt worden, erklärte ein Regierungsbeamter nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo vom Samstag. Drei Viertel der untersuchten Agrarprodukte seien verseucht. Ein Gesundheitsproblem für die Bevölkerung bestehe deshalb aber nicht, hieß es.

Neben Spinat ist auch Milch aus der vom Atomunfall betroffenen japanischen Provinz Fukushima verstrahlt. Das teilte Regierungssprecher Yukio Edano am Samstag in Tokio mit. Die Strahlenwerte überschritten die zulässigen Höchstgrenzen. Eine akute Gesundheitsgefährdung sei aber derzeit nicht zu erwarten. Wer ein Jahr lang von der belasteten Milch trinken und den ebenfalls verstrahlten Spinat essen würde, erleide eine Strahlendosis von der Stärke einer Computertomographie, erläuterte Edano. Auch in der Provinz Ibaraki, südlich von Fukushima, sei belasteter Spinat entdeckt worden.

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8:30 Uhr: Am Reaktor 3 des stark beschädigten Atomkraftwerks Fukushima Eins ist nach Angaben der japanischen Regierung eine Verbesserung zu beobachten. "Wir glauben derzeit, dass sich die Situation stabilisiert hat", sagte Regierungssprechers Yukio Edano. Die Kühlaktionen von außen hätten eine Wirkung gehabt. Es sei mehr Wasser in Reaktor 3 festgestellt worden.

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Zusammenfassung der Ereignisse in der Nacht auf Samstag:

Es war ein kurzer Hoffnungsschimmer in einer Zeit voll düsterer Nachrichten: Acht Tage nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami in Japan haben Rettungskräfte angeblich einen Mann lebend aus den Trümmern seines Hauses gezogen. Das berichteten japanische Medien am Samstag. Später korrigierten sie jedoch ihre Angaben. Tatsächlich war der Mann nach dem Beben wohl in einem Notlager untergekommen und am Freitag nach Hause zurückgekehrt, "um dort sauberzumachen". Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Über seine vermeintlich wundersame Rettung hatten Medien auf der ganzen Welt berichtet.

Den Berichten zufolge heißt der Mann Katsuharu Moriya und ist zwischen 20 und 30 Jahre alt. Helfer hatten ihn am Samstag in Kesennuma in der Präfektur Miyagi entdeckt. Das Missverständnis kam wohl zustande, weil der Mann zunächst nicht sprach. Er stehe unter Schock, hieß es. Der Mann sei nicht acht Tage lang unter den Trümmern seines Hauses verschüttet gewesen, sondern vielmehr nach der Flucht vor dem Tsunami zu seinem Haus zurückgekehrt, um die Schäden zu begutachten, sagte ein Sprecher der japanischen Armee am Samstag.

Noch über 10.000 Vermisste

Gut eine Woche nach der Naturkatastrophe gelten noch immer 10.902 Menschen als vermisst. Nach Angaben der Polizei vom Samstag sind inzwischen 7.197 Todesopfer gezählt worden. Damit hat die Katastrophe mehr Menschen das Leben gekostet als das verheerende Erdbeben, das am 17. Jänner 1995 die japanische Hafenstadt Kobe verwüstete. Damals starben etwas mehr als 6.400 Menschen.

Der Bau von Baracken für die Überlebenden begann unterdessen mit Problemen. In der Stadt Kamaishi musste der Bau von Behelfswohnungen verschoben werden. Weil der Kraftstoff knapp sei, konnte das Baumaterial nicht geliefert werden, berichtete Kyodo unter Berufung auf die lokalen Behörden.

In der besonders zerstörten Küstenstadt Rikuzentakata, die wie Kamaishi in der Präfektur Iwate liegt, begannen Helfer unterdessen mit der Errichtung von 200 Behelfswohnungen, meldete Kyodo. Die 30 Quadratmeter großen Fertighäuser sollen auf einem Schulgelände aufgestellt werden. Sie seien als Unterkunft für je zwei bis drei Überlebende vorgesehen.

262 Beben über Stärke 5

Während Retter fieberhaft versuchen, den Überlebenden zu helfen, kommt die Erde in Japan nicht zur Ruhe. Dem Erdbeben mit der Stärke 9,0 vom vergangenen Freitag sind so viele Nachbeben gefolgt wie nie zuvor. 262 Mal habe die Erde in der Woche danach mit der Stärke 5 oder mehr gebebt, teilte das Meteorologische Institut in Japan am Freitag nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo mit.

Die Häufigkeit der Nachbeben dieser Stärke sei die größte, die jemals aufgezeichnet worden sei. Sie sei um das Zweieinhalbfache höher gelegen als nach dem Beben der Stärke 8,2 im Osten der Insel Hokkaido 1994. Mittlerweile sei die Wahrscheinlichkeit weiterer starker Nachbeben gesunken, hieß es. Dennoch warnte der Chef des Erdbebenvorhersagezentrums des Instituts, Takashi Yokota: "Wir müssen wachsam bleiben, denn ein Erdbeben in einem Meeresgebiet kann noch zehn bis 20 Tage später starke Nachbeben auslösen."

Fukushima: Stromleitung noch nicht in Betrieb

Im Atomkraftwerk Fukushima bemühten sich die Techniker unterdessen weiter fieberhaft darum, einen Super-GAU zu vermeiden. Zwar meldete die Betreiberfirma Tepco am frühen Samstagmorgen (Ortszeit), dass eine Starkstromleitung zum Meiler inzwischen stehe. Es ist aber noch weitere Verkabelung nötig, bevor die Pumpen und Systeme zur Kühlung der Reaktoren getestet werden können.

Die Reaktorblöcke 5 und 6 werden inzwischen über zwei Diesel-Generatoren mit Strom versorgt. Sollte es dem Betreiber nicht gelingen, die Reaktoren zu kühlen, gilt ein Sarkophag um das zerstörte Atomkraftwerk als letzte Möglichkeit, Japan vor einer massiven Strahlenverseuchung zu bewahren. (red, APA, Reuters, derStandard.at, 19.3.2011)