Bertram Brökelmann: Die Spur des Öls. Sein Aufstieg zur Weltmacht. Osbrug Verlag. Euro 30,80

Die meisten Bücher über Erdöl beschäftigen sich mit der Zukunft. Mit Peak-Oil und damit, wie mit Tiefseebohrungen das fossile Zeitalter gestreckt werden kann. Nicht so in Bertram Brökelmanns Die Spur des Öls, das den Blick zurückwirft. Beginnend mit der Verwendung in der Antike, startet das Buch so richtig mit John D. Rockefeller, den der Bodenschatz immens reich machte. Interessant die strategischen Schachzüge, mittels derer Rockefeller ein um den Erdball reichendes Monopol aufbaute.

Für den Autor ist der 28. August 1859 der Beginn der Moderne. Damals wurde in Titusville, USA, erstmals Öl gefördert - und zwar mit Rohren, die tief ins Erdreich getrieben wurden. Diese Technik, die es möglich machte, auch aus großer Tiefe Erdöl zu befördern, wurde binnen kürzester Zeit überall kopiert.

Obwohl zu diesem Zeitpunkt der Siegeszug des Automobils noch nicht gestartet war (Öl wurde vor allem für Petroleumlampen benötigt), war vielen Beteiligten klar, dass der schwarze, ölige Stoff mit hoher Energieintensität die Art ändern würde, wie die Menschen arbeiten und leben. Robert Nobel, ein Bruder Alfreds, startete im Kaukasus, in Baku, mit einer Petroleum-Firma. Die Verwendung von Pipelines auch über weite Strecken geht auf Robert Nobel zurück. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.3.2011)