San Francisco - Der zusätzliche Einsatz von nur 56 Cent pro Kopf könnten das Leben von etwa 4,2 Millionen Kindern retten, die in den ärmeren Ländern jedes Jahr an Durchfall-Erkrankungen sterben. Dazu würde es ausreichen, eine Reihe einfacher, schon etablierter Maßnahmen durchzusetzen, berichtet Christa Fischer-Walker von der John Hopkins School of Public Health in Baltimore (USA) im Online-Wissenschaftsjournal PLoS Medicine.

Die Forscherin hatte mit Simulationsprogrammen die möglichen Folgen eines Maßnahmenkatalogs in 68 Ländern berechnet, die zusammen für 95 Prozent der Kindersterblichkeit durch Durchfallerkrankungen in der Welt stehen. Diese Maßnahmen sind einfach: Muttermilch für Babys, verbesserte Hygiene wie etwa das regelmäßige Händewaschen, Verbesserung der Wasserqualität und Wasserbehandlung im Haushalt, Impfung gegen Rotaviren und Vitamin-A-Versorgung, zudem gelegentliche Zink-Gaben und Antibiotika gegen verschiedene weitere Darmerreger. 

Um 78 Prozent geringere Todesrate

Der Einsatz von zusätzlich nur 80 US-Cent (0,56 Euro) pro Kind würde die Todesrate bis zum Jahr 2015 um 78 Prozent sinken lassen. Bei etwa 5,4 Millionen Todesfällen hieße dass, dass über vier Millionen Kinder gerettet werden könnten.

Sollten in den betroffenen Ländern alle Einwohner an den Hygienemaßnahmen teilnehmen, so würde dies 3,24 Dollar (2,27 Euro) pro Kopf kosten und 92 Prozent der durch Durchfall gefährdeten Kinder retten. Einfache Mittel und relativ wenig Geld wäre also nötig, um das von den Vereinten Nationen ausgegebene Millenniums-Ziel zu erreichen, schreiben die Forscher. Dieses strebt eine Reduzierung der Kindersterblichkeit in der Welt um zwei Drittel bis zum Jahr 2015 an. (APA)