Koper - Eine Wolke aus Eisenstaub hält derzeit die slowenische Küstenstadt Koper in Atem. Gesundheitsschädigende Eisenoxid-Pigmente entwichen am Montag aus einem Lagerhaus im Hafen Luka Koper und gehen seitdem über dem Stadtgebiet nieder. Die Stadtverwaltung rief die Bürger auf, vorsichtshalber in ihren Häusern zu bleiben. "Das Einatmen von Eisenoxid ist schädlich", sagte Gorazd Pretnar vom städtischen Gesundheitsamt am Mittwoch.

Pretnar schätzte, dass rund eine Tonne des unter anderem in der Farbenherstellung verwendeten Stoffs in die Luft gelangt ist. "Es gibt keinen Zweifel, dass die Partikel gesundheitsgefährdend sind", sagte er. Das slowenische Fernsehen zeigte Parks und Straßen, die mit silbrig-schwarz glitzerndem Staub bedeckt waren. Die Bewohner der Adria-Stadt zeigten sich jedoch gelassen. "Ich werde mir einen Schal um den Mund wickeln", sagte eine junge Frau auf die Frage nach persönlichen Schutzmaßnahmen.

Hafenbetreiber: "Eine Tonne ist übertrieben"

Sebastijan Sik von dem Hafenbetreiber Luka Koper versuchte die Angelegenheit herunterzuspielen. Die Behauptung, dass eine Tonne Eisenoxid freigesetzt worden wäre, sei "übertrieben", sagte er. Zugleich bezweifelte er, dass das Einatmen des Eisenstaubs die Gesundheit gefährde. Eine Laboranalyse des Stoffs - es ist noch nicht klar, mit welchen möglicherweise noch giftigeren Zusatzstoffen das Eisenoxid versetzt ist - soll bis Freitag vorliegen. Bis dahin müssen alle Schul- und Kindergartenkinder vorsichtshalber im geschlossenen Gebäude bleiben, ordnete die Stadtverwaltung an. (APA)