Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei moderatem Volumen mit deutlich höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 47,23 Punkte oder 1,66 Prozent auf 2.889,31 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 64 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.825 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,69 Prozent, DAX/Frankfurt +1,89 Prozent, FTSE/London +1,46 Prozent und CAC-40/Paris +1,40 Prozent.

Der ATX konnte am Donnerstag trotz einer Vielzahl an Belastungsfaktoren ein schönes Kursplus verbuchen und zeigte sich damit im Einklang mit dem europäischen Umfeld. Neben der militärischen Auseinandersetzung in Libyen, den anhaltenden Spannungen in anderen arabischen Ländern und den Katastrophen in Japan rückte zuletzt nach dem gescheiterten Sparpaket in Portugal und dem Rücktritt von Regierungschef Socrates auch die Schuldenkrise in den europäischen Peripherieländern wieder verstärkt in den Fokus.

Die Meldungslage in Wien blieb hingegen weitgehend dünn und war von Analystenkommentaren geprägt. Auch die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten zeigten nur begrenzt Auswirkungen am Markt, hieß es weiter.

Sehr stark präsentierten sich Strabag mit einem Kursanstieg um 5,65 Prozent auf 22,45 Euro. Schoeller-Bleckmann knüpften mit plus 4,93 Prozent auf 68,36 Euro an die Vortagesgewinne an. RHI legten um 3,87 Prozent auf 25,09 Euro zu. "Die Aktie musste gestern Federn lassen und kann sich heute wieder erholen", so ein Marktteilnehmer.

Flughafen Wien nach Zahlen verbessert

Die Aktien des Flughafen Wien verbesserten sich nach Vorlage von Ergebnissen um 2,45 Prozent auf 43,98 Euro. Der Airport konnte 2010 Umsatz und Ergebnisse steigern, kürzt jedoch die Dividende leicht von 2,10 auf 2,0 Euro je Aktie. Ein Marktteilnehmer bewertete das vorgelegte Zahlenwerk als "etwas unter den Erwartungen".

Der europäische Bankensektor geriet im Frühhandel etwas unter Druck, nachdem die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit von 30 spanischen Banken herabgestuft hatte, konnte sich dann aber wieder erholen. Unter den heimischen Branchenvertreten zogen Raiffeisen kräftig um 1,60 Prozent auf 40,88 Euro an und Erste Group legten ebenfalls um 1,60 Prozent auf 36,25 Euro zu.

Wenig verändert zeigten sich trotz einer positiven Analystenstimme Mayr-Melnhof mit plus 0,10 Prozent auf 80,38 Euro. Die UBS hat ihr Kursziel von 80 auf 88 Euro nach oben gesetzt und die Kaufempfehlung bestätigt.

Die RCB hat die Telekom Austria von "buy" auf "hold" abgestuft und das Kursziel von 11,90 auf 11,70 Euro reduziert. Telekom-Aktien schlossen 0,44 Prozent leichter bei 10,29 Euro.

Die größten Kursgewinner

1. STRABAG SE +5,65 Prozent

2. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG +5,26 Prozent

3. MIBA AG VZ KAT. B +5,17 Prozent

4. SCHOELLER-BLECKMANN AG +4,93 Prozent

5. RHI AG +3,87 Prozent

6. WIENERBERGER AG +3,46 Prozent

7. PALFINGER AG +3,04 Prozent

8. ANDRITZ AG +2,92 Prozent

9. FLUGHAFEN WIEN AG +2,45 Prozent

10. POLYTEC HOLDING AG +2,38 Prozent ~

Die größten Kursverlierer

1. A-TEC INDUSTRIES AG -4,51 Prozent

2. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG -3,23 Prozent

3. WIENER PRIVATBANK SE -1,92 Prozent

4. BENE AG -1,78 Prozent

5. SCHLUMBERGER AG VZ -1,75 Prozent

6. TELEKOM AUSTRIA AG -0,44 Prozent

7. OESTERR. POST AG -0,13 Prozent

8. FRAUENTHAL HOLDING AG -0,05 Prozent (APA)