Ein Weibchen der Wespenart Nasonia vitripennis bei der Eiablage. Die im Fliegenkokon enthaltene Linolsäure macht die männlichen Nachkommen gesund und potent.

Foto: Birgit Blaul

Regensburg - Mit der richtigen Auswahl der Nahrung sorgen die Mütter der Wespenart Nasonia vitripennis dafür, dass ihre Söhne besonders fruchtbar und für Weibchen attraktiv werden. Um das zu erreichen, legen sie ihre Eier bevorzugt in Fliegenkokons ab, die reich an Linolsäure sind, wie Wissenschafter der Universität Regensburg in einer aktuellen Studie nachweisen konnten. Der Grund: Die Weibchen dieser Wespen sind sehr wählerisch und paaren sich bevorzugt mit Männchen, die sich gut ernähren und dadurch besonders fit, gesund und potent werden.

Die Männchen der etwa zwei Zentimeter großen Wespenart werden von den Weibchen am Geruch erkannt. Für die Produktion des Sexuallockstoffs verwenden die Wespen-Männer Linolsäure - eine ungesättigte Omega-6-Fettsäure. Die Weibchen fliegen gerade auf solche Männchen, die während ihrer Entwicklung besonders viel Linolsäure zur Verfügung hatten.

Verschwenderisch und fruchtbar durch gute Ernährung

"Wohlgenährte Männchen können es sich leisten, verschwenderischer mit ihrem Sexuallockstoff umzugehen und sich so die erhöhte Aufmerksamkeit paarungsbereiter Weibchen sichern", teilten die Forscher um Joachim Ruther vom Institut für Zoologie mit. Zudem besäßen diese Wespenmännchen etwa dreimal so viele Spermien wie die Konkurrenz. Die Ergebnisse der Regensburger Wissenschafter sind vor kurzem in der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht worden. (red(APA)