Wien - Mit dem oberösterreichischen Aluminiumkonzern AMAG kommt nach über drei Jahren erstmals wieder ein Unternehmen neu an die Wiener Börse. Der Börsegang soll rund 100 Mio. Euro frisches Geld bringen. Dazu werden bis zu 5,3 Mio. Euro neue Aktien ausgeben, die bereits ab heute, Freitag, bis 6. April gezeichnet werden können. Daneben bietet die Eigentümerin CP Group 3 bis zu rund 17 Mio. bestehende Aktien an.

Insgesamt werden somit bis zu 22,29 Mio. Aktien angeboten. Darüber hinaus hat die niederländische CP Group 3 BV, ein Joint Venture von One Equity Partners (OEP) und der im Eigentum der Herbert-Turnauer-Stiftung stehenden Constantia Packaging B.V., den Konsortialbanken eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 3,28 Mio. weiteren Aktien eingeräumt.

Erstnotiz am 8. April

Angesprochen werden sollen sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger, wie die AMAG am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. Für den 8. April ist die Erstnotiz im Prime Market der Wiener Börse geplant. Die Angebots-Preisspanne der AMAG-Aktie wurde mit 19 bis 24 Euro festgelegt.

"Mit dem Erlös aus dem Börsegang wollen wir in erster Linie unsere Produktionskapazitäten ausweiten und unsere Potenziale in den Wachstumsmärkten heben", so Gerhard Falch, Vorstandsvorsitzender der AMAG.

IPO-Kosten bei 7,8 Millionen Euro

Der bevorstehende Börsegang kostet 7,8 Mio. Euro an "fees", sagte AMAG-Finanzvorstand Gerald Mayer. Die Aufteilung der an Investmentbanken und Rechtsanwälte fließenden Zahlungen wollte Mayer nicht bekanntgeben.

Größte Empfänger dürften JP Morgan und BNP Paribas sein, die als "Joint Global Coordinators" und "Joint Bookrunners" fungieren. Ein Teil der fees bleibt aber auch an den "Co-Lead-Managern" Erste, Raiffeisen Centrobank und UniCredit hängen.

Streubesitz bei 55 Prozent

Das geplante Gesamt-Emissionsvolumen ohne Mehrzuteiloption liegt zwischen 424 und 535 Mio. Euro. Der Streubesitz soll nach dem Börsegang bei vollständiger Platzierung mindestens 55 Prozent belaufen, so das Unternehmen. Der derzeitige Mehrheitseigentümer CP Group 3 BV behält einen Anteil von mindestens 30 Prozent an der AMAG.

Die Raffeisenlandesbank Oberösterreich AG hat sich verpflichtet, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates, im Rahmen des Angebots zumindest 5 Prozent plus eine Aktie des Grundkapitals der Gesellschaft zu zeichnen. Die derzeit an der operativen Tochtergesellschaft Austria Metall GmbH beteiligte AMAG Arbeitnehmer-Privatstiftung wird im Fall eines erfolgreichen Börsegangs einen Anteil von rund 10 Prozent halten.

Letzte IPOs 2007

Der letzte Börsegang in Wien liegt mittlerweile schon mehr als drei Jahre zurück: Im Oktober 2007 wagte der Bauriese Strabag den Sprung an die Börse. Im selben Jahr feierten auch noch Kapsch TrafficCom, Teak Holz und Phion sowie die beiden Meinl-Ableger Meinl Airport International (MAI) und Meinl International Power (MIP) ihr "Initial Public Offering" (IPO).  (APA)