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Ein Foto aus ruhigeren Zeiten: das Tripoli Medical Center

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Wien - Der Umbruch in der arabischen Welt, aber auch die Tsunami- und anschließende Atomkatastrophe in Japan zeigten die Richtigkeit der Strategie, auf möglichst vielen statt wenigen Märkten tätig zu sein, sagte der Chef des Gesundheitskonzerns Vamed, Ernst Wastler, bei der Präsentation der Jahresbilanz 2010: "Wir sind Krisen jeder Art gewohnt und wissen damit umzugehen."

In Libyen etwa ist die mit der Errichtung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses groß gewordene Vamed seit vielen Jahren aktiv. Unter anderem ist der Konzern für die technische Betriebsführung des Tripoli Medical Center zuständig, des mit gut 1400 Betten größten Krankenhauses Afrikas.

Von den ursprünglich 60 Mitarbeitern seien noch knapp 20 verblieben - alles Libyer, die damit betraut seien, die technische Infrastruktur des Krankenhauses in Betrieb zu halten. Den Rückfluss aus dieser Dienstleistung bezifferte Wastler mit 1,5 bis 3,0 Mio. Euro im Jahr. Die Generalsanierung eines Krankenhauses in Bengasi, die bei laufendem Betrieb bis Ende 2013 erfolgen sollte, steht unterdessen in der Warteschleife. Um sich gegen Ausfälle zu wappnen, arbeitet die Vamed in diesen Ländern meist gegen Vorauskassa. Etwa vier Prozent des zuletzt stark gestiegenen Auftragsbestandes entfalle auf Libyen, sagte Wastler.

Im Vorjahr hat Vamed (77 Prozent Fresenius, 10 B&C-Holding, 13 Prozent ÖIAG) ein Rekordergebnis verzeichnet. Bei einem um 15 Prozent auf 713 Mio. Euro gestiegenen Umsatz kletterte der Gewinn (Ebit) von 36 auf 41 Mio. Euro. Heuer rechnet Vamed mit einem Plus von fünf bis zehn Prozent, beim Umsatz genauso wie beim Ebit. (stro, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 25.3.2011)