Kiew - Der Verkauf des größten ukrainischen Festnetzanbieters UkrTelekom für knapp eine Milliarde Euro an den österreichischen Investor Epic schlägt in der Ukraine politische Wellen. Oppositionsführerin Julia Timoschenko kündigte an, die Privatisierung rückgängig machen zu wollen, sollte sie in einem Jahr wieder an die Macht zurückkommen.

Ukrainische Medien berichteten, dass UkrTelekom an eine Tochter von Epic Services Ukraine (ESU), Epic Advisors Limited (EAL), verkauft wurde. Diese Tochter habe wenige Tage vor dem Deal den Eigentümer gewechselt. Hinter der zypriotischen Epic Telecom Invest Limited sollen ukrainische Oligarchen stehen. "Ein anerkannter Investor arbeitet nicht über eine Offshore-Gesellschaft auf Zypern. Da können nur russische oder ukrainische Oligarchen dahinter stecken", sagte Alexander Bondar, Exchef des staatlichen Vermögensfonds, laut dem Magazin Korrespondent.

Epic-Eigentümer Peter Goldscheider, dem gute Kontakte zum Donezker Oligarchen Rinat Achmetow nachgesagt werden, erklärte die Umstrukturierung in einer Presseaussendung mit einer Optimierung der Holdingstruktur. Epic Telecom Invest Limited sei weiterhin im 100-prozentigen Eigentum von EAL und daher von ESU. Mehr wollte Goldscheider nicht sagen. Anfang April sei eine Pressekonferenz geplant. (ved/DER STANDARD, Printausgabe, 25.3.2011)