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Wer ein Glas Milch trinken will muss nicht die ganze Kuh kaufen.

Foto: AP/Christof Stache

Dass Autofahren vielen mehr bedeutet als Mobilität, liegt auf der Hand. Eine emotionale Zuneigung zum eigenen Vehikel bildet sich mitunter selbst bei Menschen aus, die versichern, damit ausschließlich von A nach B fahren zu wollen. Man erkennt sie daran, dass sie ihre Autos zwar sehr selten waschen, ihnen aber Tiernamen geben.

Trotzdem ist der gemeinsame Besitz von Automobilen, also das Car-Sharing, schon lange ein wichtiger Bestandteil alternativer Wohnprojekte. Der Erfolg hielt sich aber in Grenzen. Der gemeinschaftliche Ansatz funktionierte nur mit hohen Reibungsverlusten.

Mittlerweile haben jedoch die großen Autovermieter kapiert, dass sie selbst eigentlich die ideale Plattform für unterschiedlichste Formen von Autoteilen sind. Sie haben die Autos, die Standorte, die Logistik.

Auch BMW denkt, dass man künftig nicht mehr jedes Auto an einen einzelnen Endkunden verkaufen wird (können), vor allem die extrem teuren Elektroautos, Stichwort Submarke i. So hat man mit dem ebenfalls bayerischen Autovermieter Sixt ein Fifty-fifty-Joint-Venture geschlossen, um zuerst in München, dann in Berlin und dann in der ganzen Welt Autos nach einem neuen System zu vermieten.

Und das geht ganz einfach: Du schaust auf dem Smartphone oder im Internet nach, wo das nächste freie Auto steht, und mit dem fährst du einfach los. Wenn du dich registrieren hast lassen, bekommst du nämlich einen Chip in den Führerschein, der gleichzeitig dein Autoschlüssel ist und über den auch die Abrechnung läuft. (Rudulf Skarics/DER STANDARD/Automobil/25.03.2011)