Schön, dass es noch Firmen wie Aston Martin gibt, die zwölf Zylinder anbieten. Das ist wirklich die höchste und edelste Stufe der Motorisierung. Auch wenn wir uns das nicht leisten können. Aber man kann es auch hören, wenn sich ein anderer das leisten kann und an uns vorbei zwölfzylindert. Es ist eine gute Nachricht, dass es Aston Martin so prächtig geht. Irgendwie beruhigend.
Fein auch, dass es den anderen so gut geht: Es erreichen uns Jubelmeldungen von Lamborghini, die können sich der Nachfrage nach ihrem Spitzenmodell, dem Aventador LP 700-4 (Bilder davon gibt's hier), auch ein Zwölfzylinder, kaum erwehren. Und wenn es Sie interessiert: Auch Maserati verbreitet Erfolgsmeldungen, Bentley ist hochzufrieden, und Rolls-Royce freut sich in dezenter Zurückhaltung über steigende Absatzzahlen.
Es geht der Wirtschaft also gut, ganz offensichtlich, denn irgendwer muss das Geld haben, diese Autos zu kaufen.
Aber ein Zwölfzylinder ist nicht alles. Manchmal sogar das ganz falsche Auto. In der Stadt etwa. Das sagt auch Ulrich Bez, der Chef von Aston Martin. Ein Zwölfzylinder in der Stadt macht keinen Sinn. In der Stadt wäre ein Elektroantrieb sinnvoll, weil da der Antrieb wurscht ist. Da muss man vorankommen, das muss nicht Spaß machen. Und es wäre wegen der Umwelt.
Derweil bietet Aston Martin für die Stadt den Cygnet an, das ist ein aufgemotzter Toyota IQ, der bei Aston Martin dreimal so viel kostet wie bei Toyota, dafür steht dann aber auch Aston Martin drauf. Derzeit noch ohne Elektro, sondern mit Benzin, aber mit wenig Verbrauch - wenn man den Zwölfzylinder einmal stehen lässt, wegen der Umwelt. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/25.03.2011)