Darf der Mensch per SMS Schluss machen? Diese Frage versetzte jüngst die jährliche Versammlung der deutschen Knigge Gesellschaft, den altehrwürdigen Gralshüter zeitgemäßer Anstandsregeln, in Aufruhr. Vorsitzender Hans-Michael Klein hatte es gewagt, das Aus per Kurznachricht als unter gewissen Umständen akzeptabel zu bezeichnen. Die Folge war heftiger Streit - und der Austritt von etwa 20 empörten Mitgliedern. Die Knigge Gesellschaft hat daraufhin bis Freitag eine Internet-Befragung gestartet. Das Ergebnis sei bereits eindeutig: 70 Prozent der Zuschriften lehnten das Schlussmachen per SMS strikt ab.

"handy-affin"

Klein plädierte dennoch dafür, situationsgerechte Maßstäbe für den Gebrauch neuer Kommunikationsformen zu entwickeln statt diese zu verteufeln. Was das heißt, hat die Knigge Gesellschaft am heftig diskutierten Thema des Schlussmachens per SMS schon ausgeführt: Parallel zu ihrer Internet-Umfrage hat sie eine Reihe von Bedingungen beschlossen, unter denen das Aus via Kurznachricht gesellschaftlich akzeptabel ist. Zunächst komme dies nur für Paare in Frage, die "handy-affin" seien und immer viel über Mobiltelefon und SMS kommuniziert hätten, sagt Klein. (APA)

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