Ein Leberwurstbrötchen dort, ein Auftritt mit dem örtlichen Blasmusikorchester da. Auch Kurt Beck (SPD), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, hat anstrengende Wochen des Wahlkampfes hinter sich. Sein Bundesland wählt am Sonntag ebenfalls einen neuen Landtag.

Im Gegensatz zum Kollegen Stefan Mappus (CDU) aus Baden-Württemberg hat Beck jedoch keine großen Sorgen. Seit 16 Jahren regiert er in Mainz und ist somit der dienstälteste deutsche Ministerpräsident. Die Absolute wird "König Kurt" mit seiner SPD diesmal wohl nicht mehr schaffen. Aber die Grünen stehen schon als Koalitionspartner bereit.

Zwar bemüht sich CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner eifrig, Beck noch die Tour zu vermasseln, doch die Umfragen sehen die CDU an zweiter Stelle. Die 38-Jährige, die im Jahr 1995 deutsche Weinkönigin war, zählt zu den CDU-Nachwuchshoffnungen und hatte eigentlich schon eine Karriere in Berlin eingeschlagen.

Doch dann legte sie den Posten der Staatssekretärin im Agrarressort nieder und widmete sich ganz der politischen Arbeit in ihrer Heimat. Zwar ist Klöckner mittlerweile fast genau so volksnah wie Beck, der gern "bei de Leut'" ist, aber sie tut sich schwer, Beck scharf anzugreifen. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Wirtschaft brummt, die meisten sind zufrieden. (DER STANDARD, Printausgabe, 26.3.2011)