Foto: .vid.ly

Aufgrund von Format-Differenzen und Codec-Streits ist es heutzutage schwer, Web-Videos so bereitzustellen, dass sie wirklich unter allen Browsern und auf allen Geräten laufen. Das Unternehmen Encoding.com hat nun mit Vid.ly einen Dienst in die offene Betaphase gestartet, der Abhilfe verspricht. Das Service wandelt ein Video automatisch in etliche gängige Formate um und stellt eine Kurz-URL bereit. Dieser eine Link liefert den Content dann jedem User in einer passender Form - ob nun für Firefox auf einem Windows-PC, Safari auf dem iPad oder Opera Mini auf dem Handy.

Codec-Chaos

Theoretisch macht HTML5 es leichter denn je, Web-Videos bereitzustellen. Doch Inhalte-Anbieter leiden unter den Auswirkungen des tobenden Codec-Kriegs. So hat Google kürzlich H.264 auf die Chrome-Abschussliste gesetzt, während Apple eben dieses Format selbst mit Klagen gegen Konkurrenten wie Ogg Theora durchsetzen will. Für Content-Schaffende bedeutet das, dass es allenfalls mit großem Aufwand möglich ist, ein Video so bereitzustellen, dass es wirklich auf jedem Endgerät und unter jedem Browser läuft.

"Vid.ly löst für Video-Content-Produzenten das komplexe Problem auf elegante Weise", meint Encoding.com-Präsident Jeff Malkin. Der Dienst konvertiert ein Video nach dem Upload in aktuell 14 verschiedene Formate. Beim Aufruf der Kurz-URL liefert das System den Inhalt automatisch in für Browser und Endgerät passender Form und Größe. So erfolgt die Wiedergabe unter Firefox oder Opera auf dem Desktop mittels Ogg-Codecs, während iPhone und iPad H.264-Video mit verschiedenen Auflösungen bekommen. Ebenso verspricht Vid.ly wiedergabefähige Formate für Android-Smartphones, BlackBerrys oder die PSP.

Profi-Pläne

In der aktuellenBeta-Phase von Vid.ly kann jeder einfach und kostenlos einzelne Videos mit einem Universal-Kürzel aufbereiten. In dieser Form ist das Angebot aber wohl eher für den Privatgebrauch interessant. In weiterer Folge plant Encoding.com mit "Vid.ly Pro" aber auch ein Produkt, das sich an professionelle Medienschaffende richtet. Dieses wird unter anderem eine einfache Verwaltung vieler Vid.ly-Links, eine bessere Integration in unternehmenseigene Content-Delivery-Netzwerke sowie adaptive Bitraten bei der Wiedergabe auuf Apples iOS-Geräten bieten. (pte)