Mitterlehner: Energiepreise werden weiter nach oben gehen.

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Wien - Für den Endverbraucher sieht Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) teure Zeiten anbrechen. "Energie wird knapper werden, dadurch gehen die Preise mittelfristig nach oben", sagt der Oberösterreicher im aktuellen "trend". Langfristig gebe es "keine Alternative dazu, möglichst viele erneuerbare Energien anzubieten und die Effizienz zu steigern. Wir brauchen E-Mobility, müssen aber auch den öffentlichen Verkehr ausbauen."

Trotz Kritik hält er am hohen Benzinpreis fest - auch aus "Umweltschutzgründen", wie er sagt: "Wir werden die Mineralölsteuer nicht senken. Wir müssen erklären, dass Benzin nicht ein Produkt ist, das die Regierung erzeugt oder vertreibt, sondern das weltweit gehandelt wird."

Faymanns Kampagne "zweischneidig"

Mitterlehner, dem auch Ambitionen für den oberösterreichischen Landeshauptmann nachgesagt werden, plagt auch die Angst vor dem tschechischen AKW Temelin, denn: "Mein Heimatort liegt in der 50-Kilometer-Zone, die besonders gefährdet ist." Er sei schon immer gegen Atomenergie gewesen: "Der Anti-Temelin-Kleber ist schon seit Jahren an meinem Haus im Mühlviertel."

Die Anti-Atom-Inititative von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) will er "natürlich" unterstützen, allerdings mit Einschränkungen. "Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht den Eindruck erwecken, wir könnten den anderen befehlen, was zu tun ist. Der Bundeskanzler hat es in Brüssel in der Hand, diese Änderungen mit zu beeinflussen. Dass er da auf Parteiebene mit der SPD ein Volksbegehren braucht, über das er dann selber mitentscheidet, halte ich für eine sehr zweischneidige, offensichtlich auch parteipolitisch motivierte Angelegenheit." (red, derStandard.at, 27.3.2011)