London - In England und Wales hat am Sonntag eine Volkszählung begonnen. Die Mitglieder von rund 26 Millionen Haushalten waren zum Ausfüllen von Fragebögen über ihr Alter, ihre Herkunft und andere Angaben aufgerufen. Bis Anfang April bleibt Zeit, die Fragen zu beantworten, sonst droht eine Strafe, wie die Nationale Statistikbehörde am Sonntag in London mitteilte. Die Volkszählung findet alle zehn Jahre statt und ist für die Einwohner gesetzlich verpflichtend.

In dem Bogen werden Informationen wie Herkunft, Muttersprache, Religion, Bildung und Gesundheitszustand abgefragt. Erstmals kann man bei der Frage nach Ehepartnern auch "zivile Partnerschaft" ankreuzen. Angegeben werden muss auch, wie gut man die englische Sprache beherrscht. Fragen nach dem Einkommen, der sexuellen Orientierung oder der Art einer Behinderung sind nicht dabei.

Teure Befragung

Kritiker hatten die rund 482 Millionen Pfund (549 Mio. Euro) teure Befragung kritisiert. Sie ist die Größte in der 200-jährigen Geschichte der Volkszählungen auf der Insel. Doch die Behörden betonen immer wieder, dass die Daten für das Wohl des Landes extrem wichtig seien.

Datenschützer argumentieren, die Befragung werde von vielen nicht ernst genommen. Beim letzten Zensus 2001 etwa war erstmals die Frage nach der Religion gestellt worden. Nachdem eine Aktionsgruppe dazu aufgerufen hatte, hatten rund 400.000 Befragte dort "Jedi" angegeben - fiktive Figuren aus der Science-Fiction-Reihe "Star Wars". Etwa 7.000 Menschen hatten angegeben, Hexen zu sein. (APA)