Wien - Der oberösterreichische Baustoff-Unternehmer Manfred Asamer stelle sich offenbar bereits darauf ein, seine 2008 übernommenen drei Zementwerke in Libyen zu verlieren, behauptete das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. "Wenn wir keinen Zutritt mehr zu den Werken haben, können wir nichts machen, als einen Versicherungsfall abzuwickeln", wird Asamer zitiert.

In den derzeit stillgelegten Werken in der Gegend der Rebellen-Hochburg Benghazi, die in einem Joint Venture mit dem libyschen Staatsfonds ESDF betrieben werden, sind derzeit noch 180 von ehemals 2.600 Mitarbeitern verblieben. An eine Wiederaufnahme der Produktion ist laut dem Bericht nicht zu denken. Die Investitionen der Baustoffgruppe von rund 125 Mio. Euro, davon 110 Mio. Euro finanziert von einem Konsortium aus RLB OÖ, Sparkasse OÖ, RLB NÖ-Wien und der heutigen Raiffeisen Bank International, seien zu 95 Prozent abgesichert, so Asamer: "Und der darüber hinausgehende Schaden - etwa auf künftige Geschäfte - wird durch ein bilaterales Investitionsschutzabkommen abgesichert."

Aus dem Unternehmen selbst heißt es allerdings heute in einer Aussendung, dass man davon ausgehe, dass die drei Zementwerke nach den Unruhen wieder in Betrieb gehen werden. Wann dies sein werde, könne man derzeit nicht sagen, heißt es. (red)