Madrid - Gut sieben Jahre nach den verheerenden Anschlägen auf vier Madrider Pendlerzüge hat erstmals einer der Haupttäter ein offizielles Geständnis abgelegt. Der frühere Bergarbeiter José Emilio Suárez Trashorras räumte in einem Schreiben seines Anwalts ein, den islamistischen Bombenlegern den Sprengstoff für die Attentate am 11. März 2004 beschafft zu haben. Bei den Anschlägen waren 191 Menschen getötet und mehr als 1800 verletzt worden. Trashorras wurde zu mehr als 34.000 Jahren Haft verurteilt.

Wie die Zeitung "El País" am Montag berichtete, ist das Geständnis in einem Schreiben enthalten, mit dem der Anwalt des Spaniers beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Einspruch gegen das Urteil eingelegt hat. Der Jurist begründet die Anfechtung damit, dass Trashorras nicht gewusst habe, dass der Sprengstoff für Terroranschläge benutzt werden sollte.

Sein Mandant habe nicht ahnen können, dass die Abnehmer eine Terrorzelle gebildet hätten. Die Terroristen hätten sich keineswegs so verhalten, wie man sich islamische Fundamentalisten vorstelle. Sie hätten Bordelle besucht, Alkohol getrunken und mit Drogen gehandelt.

Sieben der Terroristen hatten sich drei Wochen nach den Anschlägen selbst in die Luft gesprengt, als sie von der Polizei umstellt waren. In einem großen Terrorprozess wurden 21 Angeklagte, darunter Trashorras, 2007 zu Haftstrafen zwischen drei und mehr als 40.000 Jahren verurteilt. Vier von ihnen wurden 2008 in einem Berufungsverfahren freigesprochen. (APA/dpa)