Zürich - Die Pilotengewerkschaft Aeropers unternimmt im
Streit mit der Fluggesellschaft Swiss um einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV)
den nächsten Schritt. Eine Woche nach Abbruch der Verhandlungen gelangt sie an
die zuständige Kantonale Einigungsstelle. Weil die Swiss nicht mehr direkt,
sondern über die Medien verhandle, sei der letzte Rest an Vertrauen zerstört
worden, schreibt Aeropers.
Die
Gewerkschaft hatte die Verhandlungen abgebrochen, weil ein Spitzengespräch keine
Einigung brachte. Daraufhin gelangte das angebliche GAV-Angebot der Swiss in die
Medien, das laut Aeropers aber nie offiziell unterbreitet worden ist.
Ab
1. April droht nun der vertragslose Zustand. "Wir werden alles daran setzen,
einen Streik zu vermeiden", wird Aeropers-Präsident Rolf Odermatt zitiert. Aber
die Swiss müsse sich bewegen und nach all den Jahren, in denen beim Personal
gespart worden sei, "nun endlich wieder ins Personal investieren, statt mit
fetten Gewinnen nur die Lufthansa zu erfreuen".
"Wir geben die Hoffnung
nicht auf, ein für die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Flugbetriebs
notwendiges Minimum an Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen doch noch auf
dem Verhandlungsweg zu erreichen", teilte Aeropers weiter mit. Nach Angaben der
Gewerkschaften haben sich wegen Engpässen in letzter Zeit 30 Mannjahre
respektive 10.000 Tage nicht bezogener Ferien angehäuft.
Die Swiss zeigte
sich gegenüber einer Schlichtung offen. Zuerst müsse aber die Eingabe von
Aeropers bei der Kantonalen Einigungsstelle analysiert werden.
In
Aeropers sind die rund 930 Airbus-Piloten der Lang- und Mittelstrecke der Swiss
organisiert. 2006 hatten die Europapiloten, organisiert von der ehemaligen
Regionalpiloten-Gewerkschaft Swiss Pilots, im Kampf für einen neuen GAV
gestreikt. Diese Gruppe zählt heute rund 230 Piloten. (APA)
"Vertrauen zerstört"
Arbeitskonflikt bei Swiss-Piloten
Ab 1. April droht vertragsloser Zustand