Havanna - Der frühere US-Präsident Jimmy Carter ist am Dienstag in Havanna mit kubanischen Oppositionellen zusammengetroffen. Wie aus Dissidentenkreisen verlautete, hatte der 86-Jährige unter anderen Bertha Soler von der Gruppe "Damen in Weiß" am Morgen zu einem vertraulichen Gespräch in sein Hotel gebeten. Zu den Teilnehmern des Treffens gehörten auch die von der kubanische Regierung kritisierte Bloggerin Yoany Sánchez und andere Regierungsgegner. Carter war am Montag zu einem dreitägigen Besuch "in privater Mission" in Havanna eingetroffen. Am Dienstag wollte der Friedensnobelpreisträger auch mit dem kubanischen Präsidenten Raúl Castro sprechen.

Im Vorjahr hatte Carter, der von 1977 bis 1981 US-Präsident gewesen war, mit einer humanitären Mission in Nordkorea die Freilassung eines Amerikaners erreicht, der dort wegen illegaler Einreise zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden war. Das vom 39. Präsidenten der USA ins Leben gerufene "Carter Center" in Atlanta in seinem Heimatstaat Georgia hat als Friedensforschungsinstitut und internationale Begegnungsstätte Weltgeltung und ist auf Wahlbeobachtung spezialisiert. (APA)